Salsa schickt routiniert das Cutthroat GRX 600-Bikepacking-Bike mit eigens designter Rahmentasche, 17 Anschraubpunkten und Boost-Standard in unseren Test. Wie sich das Carbonrahmenset im direkten Vergleich mit der hochkarätigen Bikepacking-Konkurrenz schlägt, erfahrt ihr hier.

Einen Überblick über diesen Vergleichstest erhaltet ihr hier: Das beste Bikepacking-Bike im Test

Salsa Cutthroat GRX 600 | 10,9 kg in Größe 56 | Hersteller-Website

Salsa ist längst ein gesetzter Name für alle, die sich auch nur im Entferntesten für das Thema Bikepacking – hier geht es zu unserem umfangreichen Bikepacking-Crashkurs – interessieren. Nachdem wir die erste Version des Cutthroat bereits vor einer Weile im Gravel-Bike-Vergleichstest für euch fahren konnten, schickt die US-Marke nun das Salsa Cutthroat V2 GRX 600 in den Bikepacking-Test. Für dieses Bike greifen die Amerikaner auf den sogenannten Boost-Standard für die Achsen zurück: Thru-Axle mit 15 x 110 mm vorne und 12 x 148 mm hinten. In Kombination mit dem PF92-Tretlagergehäuse, 445 mm langen Kettenstreben und der 483 mm hohen Carbongabel ergibt sich somit eine Reifenfreiheit für riesige Pneus mit bis zu 29 x 2,4”. Die Bauhöhe der Gabel kommt laut Salsa der einer durchschnittlichen 29”-MTB-Federgabel mit 25 % SAG gleich, die auf Wunsch nachgerüstet werden kann.

Aufgrund der gewählten MTB-Achsmaße ist das Nutzen herkömmlicher Gravel-Laufräder in der Regel nicht möglich. Gleichzeitig ist das Carbonrahmenset dadurch kompatibel mit vielen gängigen 2-fach- und 1-fach-Schaltgruppen, sowohl elektronisch als auch mechanisch – solange sie mit einer Boost-kompatiblen Kurbel kombiniert werden. Das Nutzen von 650B-Laufrädern ist hingegen nicht gestattet, da die Geometrie des Cutthroat speziell für 29”-Bereifung ausgelegt ist und sich mit den kleineren Laufrädern zu stark ändern würde. Am Salsa werden beide Bremskörper per Direct-Mount direkt mit dem Rahmenset verschraubt, wobei es für 180/160 mm Scheiben vorne bzw. 160/140 mm Rotoren hinten freigegeben ist. Das in 5 Größen erhältliche Cutthroat wird in 4 Ausstattungsvarianten und als Rahmenset angeboten. Wir haben die 3.399 € teure GRX 600-Variante in Größe 56 getestet. Mit der Shimano GRX RX600-Schaltgruppe, der GRX RX400 Hydro-Bremsanlage, WTB ST i23 TCS 2.0-Laufrädern und Teravail Sparwood Durable-Reifen in 29 x 2,2” bringt das Cutthroat 10,9 kg auf die Waage.

Rückstandslos
Wer auf den Umwerfer verzichten möchte, kann seine Befestigung spurlos vom Rahmen entfernen.
Patina?
Die Beschichtung der Shimano GRX Schalt- und Bremshebel nutzt sich im harten Bikepacking-Alltag bald ab und lässt das Bike schnell älter aussehen, als es ist.
Feste Verbindung
Dank der zahlreichen Ösen am Rahmen lässt sich die eigens entworfene Rahmentasche direkt mit dem Salsa verschrauben.
Da geht noch mehr
Trotz breiter 29”-Pneus verfügt das Salsa über genügend Baufreiheit für noch dickere Schlappen oder die verschlammten Reifen.

Salsa Cutthroat GRX 600

3.399 €

Ausstattung

Sattelstütze Salsa Guide Deluxe Seatpost
Bremsen Shimano GRX RX400 Hydro 160 mm
Schaltung Shimano GRX RX600 46/30 (11-34)
Vorbau Salsa Guide 80 mm
Lenker Salsa Cowchipper Deluxe 440 mm
Laufräder WTB ST i23 TCS 2.0 mit WTB Speedterra Hub
Reifen Teravail Sparwood Durable, TLR 56C

Technische Daten

Größe 52 54 56 58 60
Gewicht 10,9 kg
Laufradgröße 700C

Besonderheiten

17 Anschraubpunkte am Hauptrahmen
riesige Reifenfreiheit
eigens angefertigte Rahmentasche
Montagemöglichkeit Gepäckträger und Federgabel


Salsa
EXP Series Anything Cradle Plus Dry Bag And Front Pouch (15 l, 249,99 €)
EXP Series Direct Mount Cutthroat Frame Pack (56 cm, ca. 13 l, 179 €)
Größe 52 54 56 58 60
Sattelrohr 356 mm 419 mm 508 mm 559 mm 584 mm
Oberrohr 520 mm 540 mm 560 mm 580 mm 600 mm
Steuerrohr 90 mm 98 mm 127 mm 154 mm 175 mm
Lenkwinkel 69,0° 69,0° 69,0° 69,0° 69,0°
Sitzwinkel 74,5° 74,3° 74,3° 74,0° 73,8°
Tretlagerabsenkung 70 mm 70 mm 70 mm 70 mm 70 mm
Kettenstrebe 445 mm 445 mm 445 mm 445 mm 445 mm
Radstand 1.050 mm 1.068 mm 1.090 mm 1.110 mm 1.129 mm
Reach 358 mm 373 mm 385 mm 395 mm 406 mm
Stack 585 mm 592 mm 620 mm 645 mm 664 mm

Auf dem Cutthroat fühlt man sich einfach ab dem ersten Meter zu Hause. Platzangebot und Komfort suchen ihresgleichen. Hat jemand Weltumrundung gesagt?

Helm POC Omne SPIN | Brille Oakley Latch Beta
Jersey Cascada Land Wool Shirt | Shorts Specialized Men’s RBX Adventure Over-Shorts
Socken FINGERSCROSSED HELL YEAH | Schuhe Specialized S-Works Recon

Zweckmäßigkeit statt Bling-Faktor – so lautet die Devise in Sachen Ausstattung. Dadurch lässt es das Bikepacking-Bike in Sachen Beschleunigung zwar vergleichsweise gemütlich angehen, überzeugt in unserem Test aber mit enormer Effizienz! Grund dafür ist nicht zuletzt die perfekte Vibrationsdämpfung des Cutthroat. Egal ob ruppiger Asphalt, welliger Lehmboden oder schroffes Gelände – das Salsa profitiert vom Abrollverhalten der großen 29”-Laufräder und von der ausbalancierten Compliance. Das gutmütige Handling bleibt in jeder Situation berechenbar und kann vor allem durch die hohe Laufruhe punkten. In sehr engen und langsamen Kurven fordert das Cutthroat deutliche Lenkimpulse aufgrund des langen Radstandes – ein Resultat der langen Kettenstreben und des 69° flachen Lenkwinkels.

Abgesehen davon gibt es kein Bike im Test, das der Langstreckentauglichkeit des Salsa das Wasser reichen kann. Auf ihm hat sich die gesamte Test-Crew sofort zu Hause gefühlt! Mit einer maximalen Portion Vertrauen und Sicherheit kann es hier für jede Könnerstufe direkt ins große oder kleine Abenteuer gehen. Die eigens entwickelten Taschen können direkt verschraubt werden, fügen sich stimmig in das solide Gesamtbild und das riesige Rahmendreieck ein und bieten eine tolle Ergänzung zum Bike. Das Platzangebot für Gear und Trinkflaschen ist auf Van-Niveau.

Tuning-Tipps: Die von Salsa angebotenen Taschen-Lösungen am besten gleich mitbestellen!

Fazit

Egal ob Weltenbummler, Alltagspendler oder Regional-Abenteurer: Hier finden alle vom absoluten Einsteiger bis zum Profi ein rundes Gesamtkonzept mit enormer Laufruhe, viel Platz für Gepäck, höchstem Komfort-Level und einer soliden Ausstattung ohne Schnickschnack – Bikepacker-Herz, was willst du mehr? Wir können diese Frage nur mit Achselzucken beantworten, träumen uns auf dem Salsa in die Ferne und übergeben die Krone für das beste Bikepacking-Bike 2020/2021 feierlich dem Salsa Cutthroat GRX 600. Applaus!

Tops

  • enorme Laufruhe
  • sehr hohes Level an Komfort, ohne schwammig zu sein
  • viel Vertrauen und Sicherheit
  • riesiges Platzangebot

Flops

  • 🤷‍♂️

Mehr Informationen findet ihr unter salsacycles.com.

Das Testfeld

Einen Überblick über diesen Vergleichstest erhaltet ihr hier: Das beste Bikepacking-Bike im Test

Alles Bikes im Vergleichstest: Bombtrack Hook 2 (Zum Test) | Canyon Grail AL 7.0 SL (Zum Test) | Fern Chuck Explorer (Zum Test) | Marin Headlands 2 (Zum Test) | Mason Bokeh GRX (Zum Test) | MERIDA SILEX+ 8000-E (Zum Test) | RONDO BOGAN (Zum Test) | ROSE BACKROAD AXS Mullet Build (Zum Test) | Salsa Cutthroat GRX 600 | Specialized Diverge Comp Carbon (Zum Test) | Specialized S-Works Epic HT AXS Custom (Zum Test) | Trek Fuel EX 9.9 XTR Project One (Zum Test)


Hat dir dieser Artikel gefallen? Dann würde es uns sehr freuen, wenn auch du uns als Supporter mit einem monatlichen Beitrag unterstützt. Als GRAN FONDO-Supporter sicherst du dem hochwertigen Bike-Journalismus eine nachhaltige Zukunft und sorgst dafür, das die New-Road-Welt auch weiter ein kostenloses und unabhängiges Leitmedium hat. Jetzt Supporter werden!

Text: Fotos: Benjamin Topf, Robin Schmitt, Valentin Rühl