Das ROSE REVEAL SIX ist das jüngste Rennrad-Modell des deutschen Bike-Versenders und will mit frischer integrierter Optik, viel Komfort und einer Extraportion Geschwindigkeit überzeugen. Wir haben das REVEAL in unserem Vergleichstest gegen die internationale Crème de la Crème antreten lassen.
Einen Überblick über diesen Vergleichstest erhaltet ihr hier: Das beste Rennrad 2020 – 13 hochkarätige Rennräder im Vergleichstest
Wenn man sich den Vorgänger des ROSE REVEAL SIX anschaut, fühlt man sich ein Jahrzehnt in die Vergangenheit der Rennrad-Historie katapultiert. Doch nun scheint ROSE den Reset-Knopf gedrückt zu haben und lässt mit dem REVEAL ein von Grund auf neu gestaltetes Modell verheißungsvoll in die Zukunft blicken. Zentrale Elemente der neuen Rahmenplattform sind die Themen Komfort und Integration.
Das ROSE REVEAL SIX Dura Ace Di2 im Detail
So befindet sich auf der Rückseite des Sitzrohrs eine Aussparung, die der 490 mm langen proprietären Carbon-Sattelstütze mehr „Bewegungsfreiheit“ verschaffen soll. Sie ist wahlweise mit 8 oder 25 mm Versatz erhältlich und soll in Sachen Vibrationsdämpfung und Flex speziell für die neue Plattform entwickelt worden sein. Für neue Spitzenwerte im Komfortbereich des Hecks soll nicht nur das überarbeitete Sitzrohr sorgen; auch die tief angesetzten Sitzstreben und die integrierte Sattelklemme verfolgen dieses Ziel. Ebenfalls neu konstruiert wurde das Steuerrohr, das fortan durchgehend 1,5″ aufweist und so eine höhere Verwindungssteifigkeit erreichen soll. Für den Komfort an der Front setzt ROSE auf die Compliance der brandneuen Carbon-Gabel. Um auch die Front optisch aufgeräumt zu halten, werden Schaltzüge bzw. Di2-Kabel und hydraulische Bremsleitungen direkt unter dem Vorbau durch einen speziellen Spacer in den Rahmen gelenkt. Unser Test-Bike mit 2×11 Shimano DURA-ACE Di2-Schaltgruppe, Ritchey WCS-Cockpit, ROSE RC-Fifty Disc-Laufrädern und Schwalbe Pro One TT TLE-Pneus in 700 x 28C wiegt schlanke 7,22 kg in Größe 57 und kostet 6.249 €.
ROSE REVEAL SIX Dura Ace Di2
6.249 €
Ausstattung
Sattelstütze ROSE D-Shape Carbon 25 mm
Bremsen Shimano DURA-ACE R9170 160/160 mm
Schaltung Shimano DURA-ACE Di2
Vorbau Ritchey WCS C260 120 mm
Lenker Ritchey WCS Streem 420 mm
Laufräder ROSE RC-Fifty Disc
Reifen Schwalbe Pro One TT TLE 700 x 28C
Übersetzung 50/34 T und 10–30 T 2x11
Technische Daten
Größe 50 53 55 57 59 61 64
Gewicht 7,22 kg
Größe | 50 | 53 | 55 | 57 | 59 | 61 | 64 |
---|---|---|---|---|---|---|---|
Sattelrohr | 450 mm | 475 mm | 495 mm | 515 mm | 537 mm | 566 mm | 600 mm |
Oberrohr | 512 mm | 530 mm | 542 mm | 554 mm | 568 mm | 590 mm | 615 mm |
Steuerrohr | 120 mm | 142 mm | 154 mm | 170 mm | 190 mm | 208 mm | 230 mm |
Lenkwinkel | 71,5° | 72,0° | 72,5° | 73,0° | 73,0° | 73,0° | 73,0° |
Sitzwinkel | 75,0° | 74,5° | 74,3° | 74,0° | 73,5° | 73,0° | 72,5° |
Kettenstrebe | 410 mm | 410 mm | 412 mm | 412 mm | 415 mm | 417 mm | 420 mm |
BB Drop | 75 mm | 75 mm | 75 mm | 75 mm | 72 mm | 72 mm | 72 mm |
Radstand | 976 mm | 984 mm | 991 mm | 995 mm | 1.008 mm | 1.027 mm | 1.049 mm |
Reach | 368 mm | 375 mm | 381 mm | 385 mm | 389 mm | 400 mm | 412 mm |
Stack | 536 mm | 558 mm | 572 mm | 589 mm | 605 mm | 622 mm | 643 mm |
Wo kommt das denn her? Gibt’s noch mehr davon?
Das ROSE REVEAL SIX Dura Ace Di2 im Test
„Komm, fahr mich, ich will los!“, fordert das ROSE unsere Tester auf, während es ausgesprochen bereitwillig aus dem Stillstand auf Geschwindigkeit kommt. Mit dieser leichtfüßigen Beschleunigung glänzt das REVEAL in jeder Situation und kann außerdem mit seiner Effizienz im Klettermodus überzeugen. In der Ebene wirkt das Rad beinahe gelangweilt und kann nicht ganz so viel Schwung mitnehmen wie bspw. das Cicli Bonanno, das LOOK oder das Dogma F12. In Sachen Handling gibt es sich agil und quirlig, wobei die Wendigkeit von Front und Heck harmonisch ausbalanciert ist. Durch seine hohe Präzision lässt es sich auch bei Highspeed punktgenau steuern, verlangt aber aufgrund des direkten Lenkverhaltens nach einer gewissen Führung in Highspeed-Abfahrten. Trotz seines sportlich verspielten Charakters ist das ROSE kein Wolf im Schafspelz und macht auch im Cruise-Modus eine gute Figur! Nicht zuletzt sorgt hier das hohe Level an Komfort für genussvolles Dahingleiten. Die Vibrationsdämpfung geht sowohl an der Front als auch am Heck absolut in Ordnung, doch ist das Level an Komfort nicht gänzlich en par. Die Stütze unseres Test-Bikes mit 25 mm Versatz bietet viel Compliance und sorgt damit für ein höheres Komfortempfinden als die Front. Schwerere Fahrer sollten hier zu einer Stütze mit weniger Versatz greifen und versuchen, ihre optimale Position ohne übermäßigen Auszug zu realisieren. Unabhängig davon bietet das ROSE ein hohes Maß an Sicherheit und kann durch seinen hohen Spaßfaktor klar aus dem Testfeld herausstechen.
Tuning-Tipp: Sattelstütze mit geringerem Versatz für ausbalancierteren Komfort
Fahreigenschaften
4Agilität
- träge
- verspielt
Laufruhe
- nervös
- laufruhig
Handling
- fordernd
- ausgewogen
Fahrspass
- langweilig
- lebendig
Komfort
- straff
- komfortabel
Preis-Leistung
- schlecht
- sehr gut
Fazit
Mit dem ROSE REVEAL SIX bekommen ambitionierte Fahrer ein kletterwilliges und leichtfüßiges Bike, das auch auf langen Etappen durch seine Komfortwerte glänzt. Einzig für schwerere Fahrer ist er nicht perfekt ausbalanciert. In Anbetracht der Gesamt-Performance des REVEAL können wir darüber jedoch hinwegsehen und es wirklich jedem empfehlen. Auch wer es etwas ruhiger angehen lassen möchte, kommt hier auf seine Kosten und bekommt ein aufgeräumtes Bike mit ausbalanciertem Handling zu einem sehr guten Preis-Leistungs-Verhältnis. Unser Rennrad-Kauftipp 2020!
Tops
- berechenbares, ausbalanciert und quirliges Handling
- leichtfüßige und bereitwillige Beschleunigung
- sehr ansprechende Optik
Flops
- ein Hauch zu viel Nachgiebigkeit an der 25 mm Offset-Stütze
Mehr Informationen findet ihr unter rosebikes.com
Das Testfeld
Einen Überblick über diesen Vergleichstest erhaltet ihr hier: Das beste Rennrad 2020 – 13 hochkarätige Rennräder im Vergleichstest
Alle Bikes im Test: Argon 18 Krypton Pro (Zum Test) | Bianchi Infinito CV Disc (Zum Test) | BMC Roadmachine 01 ONE (Zum Test) | Cannondale SuperSix EVO Hi-MOD Disc Dura Ace (Zum Test) | Cicli Bonanno Futomaki Disc (Zum Test) | FOCUS IZALCO MAX DISC 9.9 (Zum Test) | LOOK 795 BLADE RS DISC (Zum Test) | OPEN U.P.P.E.R. (Zum Test) | Pinarello Dogma F12 Team INEOS Edition (Zum Test) | ROSE REVEAL SIX Dura Ace Di2 Custom | Specialized S-Works Roubaix (Zum Test) | Trek Domane SLR 9 eTap (Zum Test) | VOTEC VRC PRO (Zum Test)
Nein, es geht nicht um perfekte Rennstrecken – vielmehr steht der Vortrieb im Fokus. Schnell, leichtfüßig und effizient – wer die letzten Sekunden herausfahren möchte, braucht ein leichtfüßiges Bike, das stark im Antritt, effizient und definiert ist. Für den uneingeschränkten Fahrspaß sind zuverlässige Komponenten dennoch wichtig. Wir interpretieren diesen Einsatzbereich so: Kilometersammeln bei hohen Geschwindigkeiten mit einem maximal Leistungsfähigen Bike auf durchgehend gut asphaltierten Straßen. Sportlichkeits-Genuss-Verhältnis: 80 : 30 ( nicht immer muss alles 100 % ergeben!)↩
… oder kurz: Fahrradfahren. Aufgebrochene Straßen im Hinterland, festgefahrene Schotterpisten, lose Untergründe – manchmal schlammig, manchmal staubtrocken. Hierfür braucht es Bikes mit super Allround-Eigenschaften und Nehmerqualitäten bergauf wie bergab. Sportlichkeits-Genuss-Verhältnis: 50 : 50↩
Wer sein Bike nahezu täglich nutzen möchte, braucht meistens keine hochgezüchtete Rennmaschine. Solide Komponenten, die bei Wind und Wetter den Strapazen des des Dauerbetriebes gewachsen sind gehören hier zur Grundausstattung. Dabei sollte das Rad über praktikable Detaillösungen verfügen: integrierte Schutzbleche / Schutzbechmontagemöglichkeiten, Gepäckträger / Anschraubpunkte für Gepäck und eine Lichtanlage bzw. die Möglichkeit Lampen zu verbauen. Die Sitzposition und sollte entspannt, der Gesamtkomfort hoch sein, sodass der Afterwork-Ride zum Genuss und nicht zur Qual wird. Sportlichkeits-Genuss-Verhältnis: 30 : 70↩
In diesem Artikel stellen wir unser Bewertungssystem ausführlich vor: Hier klicken! ↩
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Text: Fotos: Valentin Rühl