Die Kette ist eines der elementaren Bauteile jedes Bikes. Sie ist das Bindeglied, das die Kraft des Fahrers zum Reifen überträgt und in Vortrieb umwandelt. Dabei ist sie ständig Witterungseinflüssen ausgesetzt und wird durch unsanfte Schaltvorgänge malträtiert. Umso wichtiger ist es also, sie regelmäßig und richtig zu pflegen.
Wann muss ich meine Kette ölen?
Das Service-Intervall der Kettenpflege ist abhängig von der Witterung, in der das Bike gefahren wird. Dabei lässt sich nicht pauschal sagen, ob bei Regen oder Trockenheit mehr Pflege nötig ist, denn neben Feuchtigkeit schaden auch Sand und Staub der Kette. Aus diesem Grund empfehlen wir, die Kette nach jeder Fahrt zu reinigen und mit einem neuen Ölfilm zu versehen.
Welches Öl ist für die Kettenpflege geeignet?
Die Wahl des richtigen Kettenöls ist in gewissem Maß Glaubenssache. Fest steht jedoch, dass dünnflüssige Öle wie z. B. WD 40 oder BRUNOX Turbo-Spray nicht für die Pflege der Kette zu empfehlen sind, da sie das vom Hersteller aufgebrachte Fett zwischen den Kettengliedern herausspülen.
Die Wahl des optimalen Schmiermittels ist ebenso wie die Frequenz der Pflege abhängig von der vorherrschenden Witterung. Als Faustregel gilt: Bei hoher Feuchtigkeit empfiehlt sich ein Öl mit hoher Viskosität, weil es lange an der Kette haften bleibt und Wasser verdrängt. Bei Trockenheit und Staub nimmt man besser ein Öl mit niedriger Viskosität, um möglichst wenig Schmutz anzuziehen.
Bei regelmäßiger Pflege liegt man jedoch mit dem regulären Standard-Kettenöl in nahezu allen Fällen goldrichtig!
Schwierigkeit
- einfach
Benötigtes Werkzeug
- Kettenöl
- Lappen
- eventuell Handschuhe
- Entfetter für hartnäckige Fälle
Wie öle ich meine Kette richtig?
Step I – Die Reinigung
Bevor die Kette mit neuem Öl versehen wird, sollte sie zuerst von Schmutz befreit werden. Dazu benutzt ihr am besten ein altes Tuch, mit dem die Kette sowie die Kettenblätter, Ritzel und Schaltröllchen gründlich gereinigt werden.
Achtung: Zur Reinigung keinen Entfetter oder Bremsenreiniger verwenden, da beide das Öl/Fett zwischen den Kettengliedern herauswaschen und es im Anschluss nicht wieder angebracht werden kann. Auch das Einlegen der Kette in Reinigungslösung oder die Verwendung von speziellen Reinigungsgeräten sehen wir kritisch und finden beides überflüssig. Falls man sehr hartnäckigem Schmutz zu Leibe rücken will und dennoch zum Entfetter greift, sollte man darauf achten, dass dieser im Anschluss vollständig abgespült wird. Dadurch verhindert man, dass das neu aufgetragene Kettenöl direkt verdünnt wird oder evtl. nicht richtig haftet. Es empfiehlt sich, die Kette nicht in Entfetter zu baden, sondern lieber indirekt mit einem Tuch zu entfetten.
Step II – Das Ölen der Kette
Nachdem der Antriebsstrang gereinigt wurde, muss man die Kette wieder mit neuem Öl versehen. Wichtig ist dabei, das Öl nicht oben auf die Kette aufzutragen, sondern auf der Seite, auf der sie auch tatsächlich Kontakt zu Kettenblatt und Ritzel hat.
Step III – Überschüssiges Öl entfernen
Der Spruch „Viel hilft viel” ist bei der Kettenpflege fehl am Platz. Im Gegenteil: Zu viel Öl führt nur dazu, dass die Kette Schmutz und Dreck verstärkt anzieht und schneller verschleißt. Daher muss man den überschüssigen Schmierstoff im Anschluss ans Auftragen auch wieder entfernen. Hierfür dreht ihr die Kette einfach nach einer Einwirkzeit von ca. 5 min mehrfach über den Antrieb und zieht sie danach mit einem sauberen, trockenen Tuch ab. Fertig!
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Text: Christoph Bayer, Manuel Buck Fotos: Valentin Rühl