„Was macht ihr denn hier?“, wundert sich die Bike-Medien-Bubble, als ich in meinem Gran-Fondo-Shirt durch das Paddock stolpere und beinahe für den ersten Massensturz der Tour sorge. „Macht ihr jetzt auch Race-Coverage?“ Nein, wir sind hier, um eine Geschichte über Laufräder zu erzählen. Leider entwickeln sich manche Geschichten anders, als wir sie gerne erzählen würden. Diese auch.

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Als uns OQUO und das Lotto-Team einladen, De Lie, Van Eetvelt und Co. rund um den Grand Départ der Tour in Lille zu begleiten, schaltet mein Kopfkino aufs große Kettenblatt. Vor meinem inneren Auge polieren Mechaniker Kugellager, tupfen geheimnisvolle Schmiermittel auf Laufflächen und diskutieren im warmen Licht französischer Straßenlaternen über die Faserbelegung von Carbonspeichen. Das Laufrad als heimlicher Held des Pelotons. Wie wird es sich anfühlen, dabei zu sein, wenn im Teamcar die Windkantenattacke orchestriert wird? Und ist gar meine journalistische Integrität gefährdet, wenn ich Jenno Bergmoes’ Gesamtwertungscoup durch einen beherzten Einsatz beim Laufradwechsel absichere? Wahrscheinlich ja. Egal. Ich drehe das Höhenzelt auf Haute Catégorie, packe die Aero-Socken ein – und fahre nach Lille.

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Grand Départ in Lille – gelber wird’s nicht.
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Die Stadt ist verliebt in die Tour. Kaum jemand traut sich ohne Velo-Accessoire vor die Tür.

Champagnernabe feiert Tour Premiere – OQUO ist mit der Ltd Serie erstmals am Start

Co-Gastgeber der Gran-Fondo-Tour-Premiere ist OQUO. Die baskischen Laufradbauer gehören zur Orbea-Gruppe, sind aber ein eigenständiges Unternehmen und sind der Laufrad Supplier des Lotto Teams. Besonders stolz sind die Basken dabei auf ihre erste selbst entwickelte Nabe. Das champagnerfarbene Schmuckstück hört auf den Namen Q10 und wird komplett lokal gefertigt und montiert. Das Gehäuse besteht aus einer hochfesten, Aluminiumlegierung und schreit förmlich nach dem „aus der Luft- und Raumfahrt“-Marketingritterschlag. Das Innenleben ist maritim angehaucht – Shark Ratchet heißt das keramikbeschichtete Herzstück der Nabe, dase mit einem speziellen Eingriffswinkel und ultrapräziser Verarbeitung für maximale Effizienz im Race-Modus sorgen soll. On top kitzelt ein eigens entwickeltes Öl-Fett-Schmiermittel noch die letzten Wattfragmente aus dem fein gefrästen Räderwerk.

Ihren Signature Move packt die Q10-Nabe jedoch erst aus, wenn alle Räder stillstehen – sie lässt sich ohne Werkzeug demontieren und so deutlich leichter warten. Für mich ein Gamechanger. Aber welche Bedeutung hat das für ein Team im Tour-Alltag?

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Gelasertes Schmuckstück – die Q10-Nabe ist optisch und technisch extravagant.

Die neuen Ltd-Wheels sind für die Basken ein Meilenstein. Während die letzte Generation der Laufräder lediglich auf tristen Trainingsfahrten ein gemütliches Plätzchen in den Rahmen der Lotto-Team-Bikes fand, sind die Fahrer und Fahrerinnen dieses Jahr auch erstmals im Renneinsatz mit den Wheels unterwegs. Was lapidar klingt, ist das Ergebnis eines langen Prozesses. Im Zentrum steht dabei das Vertrauen in die Laufräder und deren Performance – aber auch der Austausch zwischen Team und Hersteller, der Support und die Lieferfähigkeit. Denn pro Jahr braucht ein Pro-Team mindestens 300 Laufradsätze.

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OQUO liefert seine High-End-Laufräder in vier Felgenhöhen. Der Favorit im Lotto-Team heißt RA57 Ltd.

Bonjour Tristesse – Das Herz der Tour schlägt auf dem Holiday Inn Parkplatz

Vortourtag, 9:30, Quest Englos

Ich irre zehn Kilometer außerhalb von Lille mit einem Sharing-E-Bike durch ein Gewerbegebiet. Es ist der Tag vor der Tour. Gestern wurde gefeiert: die Vorstellung der Teams. Ein abgesperrter Parcours im Zentrum. Zehntausende von Menschen. Tour-Banner an klassizistischen Fassaden, Kinder, Rentner und Hunde in Bergtrikots. Spannung, Euphorie, Stolz. Die Stadt trägt Gelb. Hier trägt sie Grau.

Auf einem schmucklosen Holiday-Inn-Parkplatz steht die Team-Lotto-Tour-Karawane: fünf Begleitfahrzeuge, zwei Material-Trucks und der Teambus. Daneben noch einmal das Gleiche in Blau – Team Movistar. Dahinter die Autobahn. Die Fallhöhe zwischen Tour-Vorstellung und Tour-Alltag ist gewaltig. Betreuer versuchen, Akkreditierungsaufkleber blasenfrei auf Autoscheiben zu kleben, ein Techniker verkabelt fluchend die Funkantennen auf dem Dach der Teamfahrzeuge, ein Mechaniker kratzt Taubendreck von einer Motorhaube. Dazwischen lungern ein paar Reporter-Haudegen in khakifarbenen Foto-Westen auf Motorrädern. Der Parkplatz ist die asphaltgewordene Antithese zu den großen Emotionen, die die Tour durch Frankreich tragen.

Ich schlendere durch die Autos, werde von einem Alpecin-Mitarbeiter mit irgendjemandem verwechselt und bekomme einen Lebensvorrat an Coffein-Shampoo in meinen Rucksack gestopft. Der Einzige, der aufgeregt ist, ist ein kleiner Junge, der das Ziel hat, die Unterschriften aller Fahrer in seinem Stickeralbum zu sammeln. Zwei hat er schon. 182 fehlen noch.

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Die Fallhöhe zwischen der pompösen Fahrervorstellung im historischen Zentrum von Lille und dem tristen Holiday-Inn-Parkplatz im Gewerbegebiet ist gewaltig.

Am Lotto-Teamtruck herrscht andächtige Ruhe. Sponsoren, Medienvertreter und der Junge mit dem Stickeralbum schauen einem Mechaniker zu, der ein Lenkerband wickelt. Man spricht leise. „Nicht stören“, wird mir signalisiert. In 30 Minuten brechen die Fahrer zur letzten Ausfahrt vor dem Start auf. Jedes Bike wird dazu noch einmal gecheckt. Und die Laufräder?

An den Orbea-Orca-Aero-Team-Bikes ist heute ausnahmslos das OQUO RA57 Ltd montiert. Die Ersatzwheels bzw. die Varianten mit anderen Felgenhöhen hängen in einem der Materialtrucks. Insgesamt treten 53 OQUO-Ltd-Laufradsätze zur Tour an. Die meisten werden den Truck nie verlassen. Ein trauriges Schicksal. Überhaupt raubt die schiere Masse dem High-End-Material ein wenig den Glanz. Hier sind hochpreisige Parts keine Objekte der Begierde, sondern Gebrauchsgegenstände, die benutzt und entsorgt werden. Mir schwant, dass dies ein schwieriger Ort sein könnte, um eine Heldengeschichte über Laufräder zu schreiben.

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Bei so viel High-End-Material stumpft man innerlich ein wenig ab.

Wheels on tour – Ein gutes Laufrad ist ein unauffälliges Laufrad

Vortourtag, 11:00, Holiday-Inn-Parkplatz

Zwei Betreuerinnen füllen grammgenau Carb-Pulver in vorbereitete Flaschen. Finale auf den Champs-Élysées oder Trainingsrunde durchs Gewerbegebiet? Die Vorbereitung ist ähnlich penibel. Kurz vor elf erwacht der Parkplatz zum Leben. Die Fahrer kommen. Erst klicken die Kameras, dann die Pedale – und schon ist das Team wieder weg. Der Junge steht mit seinem Stickeralbum genauso verloren da wie ich mit meinen Laufradfragen. Aber: Die Tour ist eine große Energiespar-Challenge. Jede Minute, die man als Fahrer nicht auf einem Parkplatz herumstehen muss, ist vor der Tour Gold wert.

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Auf dem Parkplatz sind hauptsächlich Mechaniker und Betreuer unterwegs. Die Fahrer nutzen jede Minute zur Regeneration.

Normalerweise wäre das jetzt der Moment, um mit dem Gran-Fondo-Style-Fotoshooting zu starten: Mechaniker, die Naben zerlegen. Die Formschlüssigkeit der Shark Ratchet im Gegenlicht. Der Sonnenstrahl, der durch die sich langsam öffnende Heckklappe auf die Laufräder im Inneren des Trucks fällt … Aber der Tag vor der Tour ist keine Zeit für Zirkus. Jeder hat eine definierte Aufgabe: Ersatzbikes werden gereinigt, Tire-Inlays in Tubeless-Reifen gezogen und Kassetten gewechselt. Die Laufräder selbst bekommen wenig mechanische Zuneigung – brauchen sie auch nicht. Ein Tag im Leben eines Laufrads bei der Tour scheint – im besten Fall – eine ziemlich langweilige Angelegenheit zu sein.

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Selbst für das 60-minütige Roll-out wird das Carb-Pulver grammgenau abgewogen.

Martijn van Schaijk, der Chefmechaniker des Lotto-Teams, ordnet meine Gedanken. Tatsächlich passiert mit den Laufrädern vor, nach und während der Etappe relativ wenig. Alle 3 – 4 Tage werden neue Reifen montiert, täglich werden Übersetzungen angepasst und regelmäßig Bremsbeläge gewechselt – aber die Wheels selbst rotieren stoisch vor sich hin.

„Werden die Laufräder zentriert?“, will ich wissen.
„Die sind ab Werk perfekt“, antwortet Martijn.
„Wird die Speichenspannung nach den Etappen kontrolliert?“
„Nicht nötig.“
„Und die Lager?“
„Halten ewig.“

Die einzige Aufmerksamkeit, die ein Laufrad während der Tour erhält, sind ein paar Tropfen Schmierung – und das auch nur, weil man bei der Bikewäsche nicht sonderlich zimperlich ist. Hinter uns holt ein anderer Mechaniker den Kärcher raus und lacht: „Don’t do this at home.“ Das Eis ist gebrochen. Apropos brechen: „Ist das auch schon mal mit einer Felge passiert?“ „Nein.“ Martijn schüttelt den Kopf. Ich bin mir nicht ganz sicher, ob er es sagen würde, wenn es doch so wäre.

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Martijn van Schaijk ist Chefmechaniker beim Lotto-Team. Zusammen mit den Fahrern entscheidet er, wann welches Laufrad auf welcher Etappe zum Einsatz kommt.

OQUO hat das Glück, meist Pech mit dem Wetter zu haben

OQUO hat das Riesenglück, mit dem Lotto-Team-Fahrer am Start zu haben, die überwiegend in Belgien wohnen und dort auch trainieren. Warum Glück? Die Wheels verabschieden sich spätestens im Oktober von Sonne und trockenen Straßen – und werden sechs Monate lang durch die Widrigkeiten des belgischen Winters geprügelt. Das teuflische Trio aus Salz, Schlamm und Regen ist ein Härtetest für Lager und Schmierung. Wenn dann noch das ein oder andere Cyclocross-Rennen eingestreut wird, weiß man als Hersteller ziemlich genau, wo man steht. Sonne ist gut für die Seele – aber im Dreck lernt man mehr über Dichtungen.

Was ich lerne: Ein Team entscheidet sich nicht leichtfertig für einen neuen Laufradpartner. Natürlich spielen auch finanzielle Rahmenbedingungen eine Rolle – entscheidend ist jedoch, dass ein neues Laufrad in Sachen Performance ein spürbares Upgrade bietet. Bei OQUO sind die Lotto-Fahrer in die Entwicklung eingebunden. Sie erhalten Test-Wheels, fahren und geben Feedback. Zusätzlich macht das Team eigene Aero-Tests, konsolidiert das Fahrer-Feedback und spielt die Erkenntnisse zurück an OQUO. Die Ingenieure lassen diese Rückmeldungen direkt in die Weiterentwicklung der Produkte einfließen.

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Kinder, bitte nicht nachmachen! Ein Pro-Team geht nicht sonderlich zimperlich mit dem Material um.
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Damit ein neues Laufrad den Weg in die Gabel eines Team-Bikes findet, muss einiges passieren.

Überhaupt scheinen die Wege zwischen dem Baskenland und Belgien kurz zu sein: Im Falle von Diebstahl oder anderen Katastrophen wäre OQUO dank lokaler Produktion und radsportverrückter Beschäftigter schnell in der Lage, Ersatz zu liefern. Andersherum versorgt das Team die Basken mit wertvollen Renndaten. Am Ende der Saison gehen die Laufräder zurück an OQUO. Ein Teil davon wird dort geröntgt und auf Mikrorisse oder strukturelle Veränderungen untersucht.

Vertrauen ist schneller – Das erwarten die Pros von einem Laufrad.

Vortourtag, 12:30, Holiday-Inn-Parkplatz

Es wird wieder unruhig auf dem Parkplatz. Die Fahrer kehren zurück. Die Stimmung ist deutlich gelöster. Der junge Autogrammjäger sammelt weitere drei Unterschriften – es fehlen nur noch 179 – und einen Vorrat an Trinkflaschen, der ihn bis in die U23 bringen dürfte. Die meisten Fahrer verschwinden direkt ins Hotel, aber Jenno Berckmoes und Arnaud De Lie nehmen sich kurz Zeit, um das Laufradthema aus der Pro-Perspektive zu beleuchten. Beide betonen dabei einen Aspekt, der ihnen neben Aerodynamik und Gewicht besonders wichtig ist: Confidence. Gemeint ist damit das Handling – aber vor allem die Berechenbarkeit des Handlings. Gerade für De Lie als kraftvollen Sprinter sind Steifigkeit und Einlenkverhalten entscheidend. Was er nicht mag an den OQUO-Wheels? Den Freilaufsound: Zu leise.

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Arnaud De Lie mag keine leisen Freiläufe – das ist aber auch das Einzige, was er an den OQUO-Wheels auszusetzen hat.

“The Basque country is a world of cycling. We know the passion of the company.” – Arnaud De Lie

Berckmoes hingegen beschreibt sehr differenziert die Entwicklung von der letzten zur aktuellen OQUO-Laufradgeneration. In Bezug auf Steifigkeit und Geschwindigkeit hätten die Wheels einen echten Sprung nach vorne gemacht: „They are really fast wheels – and nice and quiet.“ Freilaufsound ist und bleibt eben Geschmackssache – auch unter Pros.

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Jenno Berckmoes ahnt noch nichts von meinem Geheimplan für die Gesamtwertung.
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179 fehlen noch – der kleine Fan sammelt die Autogramme aller Fahrer. Da sei ihm verziehen, dass die Team-Outfits nicht ganz aktuell sind.

Einheitlich indifferent sind die beiden in ihrer Meinung zur von mir gefeierten, werkzeuglos wartungsfreundlichen Nabe. Wahrscheinlich wäre es mir auch egal, wenn ich einen Mechaniker hätte, der mir im Zweifelsfall einfach ein neues Laufrad in die Hand drückt.
Sehr positiv bewerten beide dafür die Zusammenarbeit mit OQUO und die Fertigung vor Ort. Das radsportbegeisterte Baskenland scheint auch bei den zwei Belgiern hoch im Kurs zu stehen. Dann verschwinden auch sie im Hotel. Regeneration. Der Parkplatz leert sich. Selbst der Junge ist weg. Ich schwinge mich aufs Sharing-Bike und pedaliere zurück nach Lille.

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Die Tour ist ein logistisches Meisterwerk – allein in der Werbekarawane sind über 150 Fahrzeuge unterwegs.

Je flacher die Etappe, desto höher die Felge.

Etappe 1, 12:30, Paddock

Im Paddock herrscht Gedränge. Fahrer küssen Freundinnen, UCI-Kontrolleure scannen Rahmen, und vor dem UAE-Bus rufen Fans nach Pogačar. Martijn checkt noch einmal den Reifendruck – 3,9 bis 4,7 Bar, je nach Etappe und Fahrer –, isst eine Banane und sortiert das Equipment in den Begleitfahrzeugen. Dort, wo ich gerne sitzen würde, stapeln sich Flaschen und Felgen. Es sieht schlecht aus für meinen Tag in der Tour-Kolonne. Ich verliere meinen Platz an ein Laufrad. Berckmoes muss ohne mich ins Gelbe Trikot fahren.

Fast alle Fahrer sind tubeless unterwegs, mit Inlays. Pannen sind dadurch seltener geworden. Passieren sie doch, werden zu Beginn der Etappe – wenn das Rennen noch nicht so hektisch ist – Laufräder gewechselt. Später in der Etappe bekommen die Fahrer direkt ihr Ersatzrad vom Dach des Teamfahrzeugs. Die Entscheidung, welche Felgenhöhe auf welcher Etappe gefahren wird, trifft ultimativ jeder Fahrer für sich. Martijn und sein Team analysieren das Etappenprofil in Kombination mit dem Wetterbericht und geben auf Basis von Fahrergewicht, Fahrertyp und Etappen-Ambitionen eine Empfehlung.

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Die UCI kontrolliert die Team-Bikes auf versteckte Motoren.

Das Standardlaufrad beim Team Lotto ist das OQUO RA57 Ltd. Auf hügeligen Etappen wird es durch das etwas leichtere OQUO RP50 Ltd ersetzt, und beim Zeitfahren kommt das OQUO RA80 Ltd zum Einsatz. Das OQUO RP35 Ltd hat es da schwer. Die Zeiten für dedizierte Climbing-Wheels sind hart – bzw. die Geschwindigkeiten bei der Tour schlicht zu hoch. Auch die erste Etappe verspricht schnell zu werden. Schnell und windig. Es scheint ein RA57-Ltd-Tag zu werden.

Es sind nur noch wenige Minuten bis zum Start. Wie von Geisterhand sortiert sich das Chaos im Paddock. In der Tour-Choreografie haben jedes Begleitfahrzeug, jedes Motorrad und jeder Kommissär einen festen Platz. Dazu kommen die Werbekarawane, Krankenwagen, Abschleppwagen, Motorräder – und natürlich die Fahrer. Insgesamt ca. 300 bis 400 Fahrzeuge, die jeden Morgen ihre Position finden müssen. Fahrer rufen, Autos hupen, Menschen jubeln. Und dann hat sie begonnen, die Tour. Im Baskenland sitzen jetzt wahrscheinlich stolze Ingenieure und zeigen am Fernseher auf durchs Bild rasende Laufräder mit einem weißen OQUO-Logo.

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Premiere – OQUO steht mit der neuen Laufradgeneration erstmals bei der Tour am Start.

Etappe 1, 15:30, Public Viewing

Ich sitze mit dem OQUO-Team in einer der vielen Pop-up-Public-Viewing-Locations in Lille. Die Etappe zieht sich etwas. Vorne eine Fluchtgruppe ohne Lotto-Fahrer, zwei Minuten dahinter das Feld. Plötzlich: Cut. Ein Lotto-Fahrer steht am Rand. Arnaud De Lie. Bei den OQUO-Jungs neben mir klettert der Puls. Was, wenn jetzt doch das Laufrad …? De Lie hämmert wütend auf die Hoods. Ich schaue nach links. Ganz OQUO hält den Atem an. Entwarnung. Die Position der Bremsgriffe ist das Problem. OQUO atmet aus. Kein Defekt bei der Tour-de-France-Premiere. Der Tag verläuft für alle beteiligten Laufräder vollkommen ereignislos. Ich hatte es befürchtet. Gute Laufräder sind schlecht für die Story.

Mehr Infos unter oquowheels.com

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So la la – die erste Etappe lief für Lotto eher durchwachsen. Immerhin: Die Laufräder sind sicher wieder zurück.
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Text & Fotos: Nils Hofmeister