Rennräder mit Elektromotor sind einer der heißesten Trends des Jahres. Im GRAN FONDO-Einmaleins zum Thema E-Road-Bike haben wir alle nötigen Grundlagen zusammengefasst, damit ihr euch selbst einen Überblick machen könnt.

Pedalec (Pedal Electric Cycle)

Umgangssprachlich werden Fahrräder mit Elektromotor häufig unter dem Begriff E-Bike zusammengefasst, in den meisten Fällen sind damit jedoch Pedelecs gemeint. Dabei handelt es sich um Fahrräder mit elektronischer Tretunterstützung bis 25 km/h und einer durchschnittlichen Motorleistung (Nenndauerleistung) von max. 250 W. Das Pedelec ist damit eine Art von E-Bike. Pedelecs sind in Deutschland verkehrsrechtlich dem Fahrrad gleichgestellt – d.h. es besteht weder Führerschein- noch Helm- oder Haftpflicht. Weitere E-Bikes sind bspw. S-Pedelecs (Unterstützung bis zu 45 km/h) oder E-Bikes namens Power-On-Demand, die ähnlich wie ein Motorrad per Gasgriff bedient werden. Sie alle unterliegen unterschiedlichen rechtlichen Vorschriften. In Anlehnung an den branchenüblichen Wortgebrauch bezeichnen wir sämtliche Rennrad-Pedelecs als E-Bikes.

S-Pedelec

Mit einer Unterstützungsgeschwindigkeit von bis zu 45 km/h und einer maximalen Nennleistung von bis zu 4.000 W und 400 % Tretkraftunterstützung benötigt das S-Pedelec ein Versicherungskennzeichen und ist juristisch gesehen ein Kraftfahrzeug, das eine Betriebserlaubnis erfordert. Dementsprechend braucht man dafür mind. einen Mofa-, Motorrad- oder Kfz-Führerschein und darf auf einem S-Pedelec keine Radwege benutzen.

Watt

Die Motorleistung wird auch bei E-Rennrädern in Watt angegeben. Bei Pedelecs ist die durchschnittliche Motorleistung gesetzlich in der EU auf 250 W festgesetzt. Kurzfristig erreichen alle Motoren aber eine vielfach höhere Leistung, abhängig vom vorhandenen Motorendrehmoment (Nm) und der Trittfrequenz.

Wattstunden

Die Akku-Kapazität wird in Wattstunden (Wh) angegeben. Aktuell haben die meisten E-Road-Bikes Akkus mit einer Kapazität von 250 Wh. Einige Hersteller, wie bspw. Ebikemotion, ermöglichen mit bis zu zwei optionalen externen Akkus bis 750 Wh Gesamtkapazität.

Drehmoment

Das Drehmoment, in Newtonmeter (Nm) gemessen, beschreibt die Drehkraft, mit der ein Motor den Biker beim Treten unterstützt. Je höher das Drehmoment, desto stärker ist die Unterstützung.

Unterstützungsstufen

Je nach Hersteller habt ihr die Wahl zwischen drei bis fünf Unterstützungsstufen. Sie regeln, wie viel Leistung der Motor zu eurer eigenen Tretleistung hinzusteuert. Die Unterstützung wird oft in Prozent angegeben. Bei bspw. 100 % Tretkraftunterstützung verdoppelt der Motor eure Leistung.

Reichweite

Die Reichweite hängt nicht nur von der Effizienz des Motors ab, sondern von unzähligen weiteren Faktoren, z. B. Akku-Kapazität, Ladezustand, gewählter Motorunterstützungsstufe, Körpergewicht, Steigungen, Roll- und Luftwiderstand, Umgebungstemperatur, Trittfrequenz, Untergrund, Reifendruck etc. Eine Angabe der Reichweite oder der möglichen Höhenmeter eines bestimmten Systems ist daher immer Resultat eines spezifischen Einzelfalls, der kaum reproduzierbar ist. Um Pauschalisierungen und damit einhergehende Fehldarstellungen zu vermeiden, geben wir die Reichweite unserer Test-Bikes nicht an.

Optimale Trittfrequenz

Nicht nur euer Körper hat eine individuell optimale Trittfrequenz, auch der Motor hat einen optimalen Drehzahlbereich. Beim FAZUA-Antrieb liegt er bspw. zwischen 65 und 85 rpm. In diesem Bereich arbeitet der Motor am effizientesten und kann am meisten Leistung zur Verfügung stellen.

Tretwiderstand

Über 25 km/h darf euch der Motor per EU-Gesetz nicht mehr unterstützen. Hier ist wichtig, dass der Motor komplett vom regulären Antrieb entkoppelt und keinen zusätzlichen Widerstand bietet.


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Text: Felix Stix, Benjamin Topf Fotos: Robin Schmitt