Was hat das Festka Spectre Space Odyssey Edition mit einem BMW i8 zu tun? Und was mit James Bond, dem Weltraum und dem trojanischen Krieg? Auf den ersten Blick ist klar, dass dieses Bike kein Bike für normale Menschen ist. Aber für wen dann?
Einen Überblick über das Testfeld erhaltet ihr im Übersichtsartikel: Was ist das beste Rennrad für Mallorca?
Auf das Festka Spectre Space Odyssey Edition wäre vermutlich sogar Q stolz. Mit einer sportlich gestreckten Sitzposition, 7 kg Nettogewicht und einem super steifen Rahmen leistet das auffällig lackierte Bike eine außerordentliche Fahrperformance und ist DAS Racebike im Vergleichstest. Nicht zuletzt dank der Tufo Hi-Composite Carbon-Schlauchreifen mit 25 mm Breite besitzt es die besten Beschleunigungswerte im Feld. Und wo wir schon bei Superlativen sind: Das Enve-Cockpit bietet ebenfalls die beste Performance – sehr steif, präzise und dennoch sehr effektiv dämpfend. Hier halten die Fahrer haptisches Glück in ihren Händen. Gleiches gilt für die Campagnolo Record-Felgenbremsen, die in Kombination mit den 60 mm tiefen Rocket Wheels-Carbonfelgen sehr gut dosierbar und zuverlässig für Verzögerung sorgen. Da wird einem wieder klar, dass auch Felgenbremsen ganz vorne mitspielen können.
Die Tune Mig70/Mag170-Naben sorgten nicht nur für absoluten Leichtlauf, sondern auch für Sinfonie-Genuss in den Ohren. Odysseus hätte bei diesen Klängen selbst die verführerischen Sirenen links liegen gelassen! Die Campagnolo Record EPS schaltet leicht verzögert und kann performancetechnisch nicht ganz mit SRAM oder Shimano mithalten, ist dafür aber in Sachen Ergonomie und Haptik ein Traum! Absolut laufruhig, reaktionsfreudig und berechenbar stürzt sich das Festka in jedes Abfahrtsabenteuer und setzt Lenkimpulse sehr präzise um.
Die Lackierung spaltet nicht nur die Geister, sondern auch den Geldbeutel und das Bike selbst. So wurden die linke und rechte Seite des Bikes mit unterschiedlichen Farbfeldern lackiert, Gleiches gilt für die Laufräder. Die Lackierung schlägt mit 4.500 € zu Buche und verdeckt (leider) die sehr klassischen Carbonformen ohne Aero-Ambitionen. Für Individualisten, die es noch individueller wollen, bietet Festka nicht nur Custom-Geometrien, sondern auch Custom-Lackierungen an. Leider nicht bei Quartermaster Q vom MI6, aber dafür in einer der weltweit angesagtesten Bikeschmieden aus Tschechien. Das Colorscheme entstand übrigens in Zusammenarbeit mit BMW und soll deren 100-jähriges Jubiläum sowie die Faszination von Weltraumtechnologien zelebrieren. Für astronomische 13.999 € kommt man mit dem Festka leider nicht zum Mond, aber es kostet gefühlt genauso viel. Wer so was nicht locker aus der Portokasse zahlt, kann auf eine klassische Lackierung setzen und tut damit auch dem Geldbeutel einen Gefallen – für die ersparten Taler kann man sich auf Lebzeiten dann auch einen Bananensplit am Boulevard von Port Sóller leisten.
Das Festka Spectre Space Odyssey Edition im Detail
Schaltung Campagnolo Record EPS 11spd
Felgen/Naben Rocket Wheels/Tune Mig70 / Mag 170
Bremsen Campagnolo Record
Reifen TUFO Hi-Composite Carbon 25 Schlauchreifen
Gewicht 7,00 kg
Preis 14.999 €
Mehr Infos festka.com
Fazit
Für wen ist das Festka Spectre? Für Extrovertierte, Leute mit großem Selbstbewusstsein, die weder auf Exklusivität noch auf Performance verzichten wollen. Einer der absoluten Favoriten im Test, ein stimmiges Bike-Konzept voller Gegensätze. Aber Achtung bei der Wahl der Lackierung – man kann sich hier auch schnell satt sehen.
Stärken
+ klassisches Rahmendesign
+ Effizienz
+ Handling, Fahrperformance
+ Angebot der Rahmengrößen, optional: Rahmen auf Maß
+ Enve-Cockpit und Sattelstütze
Schwächen
– teuer ?
– Fixierung des EPS-Interface
Einen Überblick über das Testfeld erhaltet ihr im Übersichtsartikel: Was ist das beste Rennrad für Mallorca?
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Dieser Artikel stammt aus GRAN FONDO Ausgabe #004. Für das beste Lese-Erlebnis empfehlen wir unsere interaktiven Magazin Apps für iOS & Android – es lohnt sich! (und ist kostenlos!)
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Text: Robin Schmitt, Manuel Buck, Benjamin Topf Fotos: Julian Mittelstädt