Wie sorgt man dafür, dass das eigene Rennrad alle Flugreisen unversehrt überlebt? Hier findet ihr unsere Packtipps und eine Anleitung für das optimale Verpacken mithilfe einer unserer Lieblings-Radtaschen: dem The Savage von Douchebags.

Das Reisen ist des Wanderers Lust. Aufbruch zu neuen Ufern, egal ob für eine Woche oder für immer. Solange das eigene Road-Bike dabei ist. Aber genau dieser wertvolle Reisebegleiter wird häufig Opfer von groben Gepäckabfertigungsmaschinen und Flughafenpersonal, das gerne Curling mit den schweren Gepäckstücken spielt. Kein Wunder also, dass das Flugreisen mit dem Rennrad vielen Kopfschmerzen bereitet. Wir sind häufig mit dem Bike im Gepäck unterwegs, da kommt einiges an Erfahrungen zusammen. Deshalb haben wir für dich unsere Packtipps Schritt für Schritt zusammengestellt. Wenn du diese Tipps berücksichtigst, kommt dein Bike sicher am Zielort an.

1. Oberrohr separat polstern – für einen guten Schutz. Wenn der Lenker eingeschlagen wird und auf dem Oberrohr liegt, überträgt er jeden Schlag an das Oberrohr, welches in diesem Bereich, kurz vor dem Steuerrohr, empfindlich ist. So kann es bei Stahlrädern schnell zu Dellen und bei Carbon- und Aluminium-Bikes zu Rissen im Material kommen.

2. Schaltwerk abschrauben – damit weder das Schaltwerk abgerissen, noch das Schaltauge verbogen wird, wenn ein Schlag darauf trifft. Das Schaltwerk kann gepolstert zwischen den Sitz- bzw. Kettenstreben am Rahmen befestigt werden und ist damit geschützt vor groben Stößen von außen.

3. Habt ihr auch die Laufräder in der Tasche verstaut, muss die Kassette immer nach außen, also vom Bike weg, zeigen. Dies vermindert das Risiko von Schäden an den Speichen (größere Distanz zur Speiche). Schnellspanner sollten entfernt werden.

4. Sitzstreben möglichst von Gegenständen frei halten. Sitzstreben sind beim Road-Bike besonders dünn und deshalb äußerst anfällig für Brüche und Risse.

5. Steckachsen in den Dropouts lassen. Schnellspanner ausbauen und stattdessen Guards verbauen, die in die Dropouts kommen und diese an Ort und Stelle halten.

6. Für Disc Brakes unbedingt Adapter-Shims zwischen Bremsbeläge einlegen, damit diese nicht auf Block gehen.

7. Pedale abschrauben, da diese bei den meisten Packtaschen sonst von innen Druck auf die außen liegenden Felgen bringen können.

8. Luft aus den Reifen lassen (zumindest auf niedriges Druck-Niveau). Bei Tubeless sollte der Luftdruck nur soweit reduziert werden, dass der Reifen nicht vom Felgenhorn springt, dieser Druck variiert je nach Reifen.

9. Wenn der Lenker abgeschraubt wird, empfiehlt es sich, die Vorbau-Schrauben wieder handfest anzuziehen, damit sie nicht verloren gehen.
→ wichtig für Montage: Drehmoment Schlüssel mitnehmen für korrekte Montage des Lenker/Vorbaus

10. Wird der Lenker abgeschraubt, sollte darauf geachtet werden, dass die Kabel nicht zu stark geknickt oder auf Zug sind.

11. Nicht den Vorbau von der Gabel lösen, sondern den Lenker vom Vorbau. Warum? Damit der Steuersatz nicht lose wird und die Vorspannung auf den Steuersatz vorhanden bleibt.

12. Sattelposition bzw. Position der Sattelstütze mit Klebeband markieren, damit die Sattelhöhe nach dem Auspacken wieder passt.

13. Flaschen in die Flaschenhalter. Vor allem bei Weight-Wheenie Carbon-Flaschenhaltern ist der Verbund von Flasche und Flaschenhalter deutlich weniger anfällig für Beschädigungen. Wer ganz auf Nummer sicher gehen will, kann die filigranen Carbonhalter auch ganz demontieren.

14. Handgepäck – es empfiehlt sich, Helm, Schuhe, Pedale und evtl. sogar ein Kit mit ins Handgepäck zu nehmen. Wenn das Bike einmal später ankommen sollte (was wir nicht hoffen), hat man zumindest die wertvollen Essentials dabei. Vor allem Helm und Schuhe sind oft schwer auszuleihen.

15. Gewichts-Limit der Airline checken. Mit 23 kg Gewichtsbeschränkung des Sportgepäcks kann noch etliches Zubehör und Kleidung in die Tasche gepackt werden. ACHTUNG: CO2-Kartuschen und andere Sprays sind nicht erlaubt.

Fazit

Sein Rennrad sicher in den wohlverdienten Urlaub oder Kurztrip zu schicken, ist eine nervenaufreibende Angelegenheit. Durch die oben genannten Tipps kannst du jedoch das Risiko auf ein überschaubares Maß reduzieren.


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Text: Benjamin Suhr, Manuel Buck Fotos: Valentin Rühl