1.000 € für einen Rennradschuh? Der Mavic Comète Ultimate soll der neue Superlativ unter den Rennradschuhen sein und mit innovativen Technologien entscheidende Sekundenvorteile auf dem Weg zum Sieg liefern. Soweit die Theorie, doch was kann der neue Schuh wirklich? Als eines von zwei deutschen Magazinen haben wir den Schuh zum exklusiven Test erhalten.

Der Mavic Comète Ultimate ist ein einzigartiger Schuh: Nicht nur wegen seines Preises, sondern vor allem wegen seines interessanten Konzepts. Der Schuh ist nämlich zweiteilig und setzt sich aus einem herausnehmbaren Innenschuh und einer 135 g leichten, sehr sauber verarbeiteten Carbonschale zusammen. In Summe bringt der Mavic Comète Ultimate 498 g Gewicht (in Größe 44-45) auf die Waage.

4,2 Watt weniger pro Pedaltritt. 15 % Watt Energieersparnis und weniger Ermüdung – damit bewirbt Mavic den neuen Ultra-Schuh. Das alles soll durch die super steife Carbonschale, die niedrige Sohlenbauhöhe von 4,5 mm sowie durch 19 % mehr Bewegungsfreiheit dank des niedrig geschnittenen Knöchelbereichs erreicht werden.

In der Praxis spürt man die sehr geringe Bauhöhe der Sohle, wodurch der Fuß näher an der Pedalachse sitzt. Das bringt ein deutlich direkteres Gefühl am Pedal. Eine Weltneuheit ist das allerdings nicht, denn es gibt durchaus Konkurrenz mit ähnlicher oder noch geringerer Bauhöhe. Die erhöhte Bewegungsfreiheit und die steife Carbonschale sorgen ebenfalls für ein freieres und präziseres Gefühl. Die steife Sohle lässt auf langen Touren allerdings Komfort vermissen.

Für klare Kritik sorgt die sehr geringe Auswahl an Größen: Mit nur 6 verfügbaren Größen (unser Testschuh war 44–45) beschränkt sich der mögliche Kundenkreis – auch wenn wir verstehen, dass eine extra Form für jede Schuhgröße mit sehr hohen Investitionskosten verbunden ist. Die Innensohle soll die Zwischengrößen hinfällig machen, aber dem war nicht so.

In unserem Fall ließ sich der Innenschuh trotz der zwei sehr gut funktionierenden Mavic-eigenen ErgoDial-Drehverschlüsse mit super Quick-Release-Funktion nicht ausreichend fixieren und hatte Spiel. Da die sehr steife Carbonschale eine starr vordefinierte Form besitzt, gibt es auch keine Möglichkeit zur Anpassung – die wir insbesondere im Fersenbereich vermissten. Das Fuß-Schuh-Verhältnis ist sehr individuell, weshalb die Anpassbarkeit extrem wichtig ist. Ohne eine perfekte Passform können theoretische Vorteile nicht ausgespielt werden.

Summa summarum liefert der Mavic Comète Ultimate interessante neue Denkanstöße und schöne technische Details mit super Finish. Die effektiven Vorteile dieses Schuhs erkauft man sich für den Preis von 1000 € jedoch teuer. Wer diesen Schuh aus Prestigegründen kauft, kann sich sicher sein, dass er damit auffällt. Aufgrund der limitierten Anpassungsmöglichkeiten und der geringen Größenauswahl sollte man den Schuh vor dem Kauf unbedingt (!) anprobieren – da der Schuh nur über den Fachhandel erhältlich ist, sollte dies problemlos möglich sein.

Mehr Informationen findet ihr unter mavic.com


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Text: Robin Schmitt Fotos: Valentin Rühl