„Wo kommt ihr denn auf einmal her?“ Berechtigte Frage, immerhin hat sich der taiwanesische Direktversender hierzulande noch keinen großen Namen gemacht. Doch das könnte sich jetzt ändern: Mit dem 3.029 € teuren GFX S8 schickt er seinen Kandidaten für den aktuell am heißesten umkämpften Markt in den Ring. Welcome to the Gravelpit.

DARE GFX S8 | 8,77 kg (Gr. L) | 3.029 €

Das DARE GFX S8 im Detail

Für 3.029 € kommt das DARE GFX S8 in der neuen japanischen Brot-und-Butter-Gruppe, der Shimano ULTEGRA R8000, in einer 2×11-Konfiguration daher. In diesem Setup, mit einem 46/36-Kettenblatt und einer 11–34-Kassette, verspricht es genügend Bergauf-Reserven und die Möglichkeit, immer die richtige Trittfrequenz fahren zu können. Gefahren wird auf DT Swiss CR1600 SPLINE DB 23-Laufrädern, auf die WTB Riddler 700 x 45C-Reifen aufgezogen sind – übrigens die Reifen mit der besten Allround-Performance in unserem Gravelreifen-Vergleichstest.

Tuning-Tipps:
leichterer LRS für Weight-Weenies
eigene Lackierung vor der Bestellung konfigurieren
Die vielen Details der ARMY-Lackierung dürften für einige etwas zu unruhig sein
Schönes Setup: Die 2-fach-ULTEGRA-Schaltung von Shimano sorgt für die nötigen Reserven.

Für den Komfortfaktor sorgen das vibrationsabsorbierende DARE-Cockpit und die DARE-Sattelstütze. Ungewöhnlich schmal sind die Tops des montierten Lenkers, die lediglich 390 mm breit sind. In den Drops greift man allerdings deutlich breiter: 465 mm sollen für die Kontrolle auf ruppigem Untergrund sorgen. Wie vielseitig das DARE sein möchte, zeigen die Montagemöglichkeiten am Rahmen für diverse Anbauteile wie z. B. Schutzbleche. Nur an der Gabel gibt es keine Montagepunkte. Ebenfalls interessant: Die hinteren Ausfallenden sind horizontal verstellbar, wodurch verschiedene Reifen- und Laufradgrößen bei gleichbleibender Geometrie und gleichem BB-Drop montiert werden können. Das GFX S8 kommt ab Werk entweder in der ARMY-Lackierung, die für viele etwas zu unruhig sein könnte, oder komplett selbst konfiguriert. Hier spielt das Team von DARE seine Stärken aus: Bei all den Konfigurationsmöglichkeiten ist für jeden Geschmack etwas dabei.

Etwas fummelig: Die verstellbaren Drop-outs sollten vor der Fahrt eingestellt werden, für spontanes Ändern des Handlings sind sie eher ungeeignet.

Erster Fahreindruck

Aber was hat der Shooting-Star aus Taiwan auf dem Trail drauf? Schon ab den ersten Metern auf dem GFX S8 wird eines klar: Das ist ein Adventure-Gravelbike! Das Handling des DARE ist quirlig verspielt auf dem Trail – aber das Temperament des Bikes ist in den Drops gut kontrollierbar, perfekt für einen Full Send. Der direkten Lenkung zum Trotz reagiert das Bike bei schnelleren Abfahrten sehr kontrolliert und gutmütig auf Lenkimpulse, ohne indirekt zu wirken. Dank der 160-mm-Rotoren vorne und hinten ist auch für genügend Biss gesorgt, wenn es mal wieder haariger wird. Dabei sorgt die Shimano ULTEGRA für eine konstante und zuverlässige Verzögerung. Was ebenfalls sehr positiv auffällt, sind die Spritzigkeit und Leichtfüßigkeit des GFX, wenn es den Ziehweg nach dem Trail wieder bergauf geht – und das trotz des eher mäßigen Gewichts von 8,77 kg in Größe L.

Die weit ausgefahrene Sattelstütze sorgt für Komfort am Heck

Aber auch auf der langen Waldautobahn ist das DARE zu Hause. Es ist sehr komfortabel und bietet am Heck konstruktionsbedingt durch die Sattelstütze viel Compliance, ohne zu unterdämpft zu wirken. Was für eine vielseitige Spaßrakete, damit haben Erfahrene und Einsteiger gleichermaßen viel Spaß!

Fazit

Wer einen Allrounder sucht, der nicht nur auf der Straße und beim Graveln, sondern auch auf Trails eine gute Figur macht, für den ist das DARE GFX S8 die optimale Spaßmaschine! Mit einem Basispreis von 3.029 € ist auch das Gewicht von 8,77 kg verkraftbar und die optionalen Individualisierungsmöglichkeiten dürften viele Geschmäcker zufriedenstellen.

Stärken
  • Service-Luke unter dem Flaschenhalter erleichtert die Kabelverlegung und beheimatet die Di2-Batterie, falls ihr das Update bucht
  • Dropouts
Schwächen
  • Design und Farbgebung sind etwas zu unruhig

Preis: 3.029 €
Gewicht: 8,77 kg in Größe L
Info: dare-bikes.com


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Text: Fotos: David Rösler, Valentin Rühl