
Ursprünglich konzipiert für maximale Geschwindigkeit im Zeitfahren und Triathlon, erfreut sich der GP 5000 TT TR sowohl bei Profis als auch ambitionierten Hobbyfahrern und am normalen Rennrad einer großen Beliebtheit. Denn Continental hat beim GP 5000 TT TR radikal auf alles verzichtet, was unnötige Watt kostet. So verfügt der Reifen nur über das Nötigste an Material, eine ultradünne Lauffläche und praktisch keinen zusätzlichen Pannenschutz.
Das Ergebnis: der mit 243 g leichteste Reifen im Testfeld.
Und so reiht sich der Pneu weit vor den durchschnittlichen Tubeless-Modellen ein, die fast 40 g schwerer sind. Optisch kaum vom beliebten GP 5000 S TR zu unterscheiden, ist der TT-Reifen ausschließlich in 28 mm erhältlich, eine Folge seines kompromisslosen Performance-Fokus und mit ein Grund für das geringe Gewicht. Doch schadet das der Performance im Fahrtest?
High on Speed – Continental GP 5000 TT TR im Rennrad-Reifen-Test 2025
Im Test zeigt sich die komplette Bandbreite der Optimierung auf ultimative Effizienz: Ultraleicht, extrem spritzig im Antritt und mit spielerischer Effizienz bei hohen Geschwindigkeiten – einfach „fast as fuck“, wie unser Tester Jan den Reifen nach der ersten Runde beschreibt. Mit nur 10,4 Watt Rollwiderstand im Labor ist der TT TR der schnellste Reifen im Test und liegt 0,6 Watt vor dem Testsieger Continental GP 5000 S TR sowie ganze 1,6 Watt vor anderen Top-Race-Reifen. Doch die kompromisslose Ausrichtung bedeutet Einschränkungen beim Grip.
Der Reifen bietet zwar insgesamt ein gutes Niveau an Halt, doch im Vergleich zum Testsieger GP 5000 S TR oder dem Schwalbe Pro One TL fällt der Zeitfahr-Pneu zurück. Besonders bei starken Bremsmanövern und in engen Kurven macht sich der reduzierte Grip bemerkbar – kein Problem für geübte Fahrer, jedoch nicht ideal für ungeübte. Das Kurvenverhalten sorgt hingegen für sehr viel Fahrspaß: Direkt und präzise, ohne nervös zu wirken, vermittelt der GP 5000 TT TR ein hohes Maß an Fahrgefühl. Trotz der schmalen 28-mm-Bauweise fühlt sich der Reifen überraschend geschmeidig und komfortabel an. Das liegt vor allem an der dünnen Seitenwand und der tatsächlichen Breite von 30,5 mm auf unseren HUNT 40-Carbon-Testlaufrädern.
Auf Schotter und Kopfsteinpflaster stößt der GP 5000 TT TR allerdings schnell an seine Grenzen. Denn während die Compliance noch akzeptabel ist, fehlt es deutlich an Grip auf gröberem Untergrund, klar aber auch, dass ein Zeitfahrreifen abseits geteerter Straßen nichts zu suchen hat. In puncto Montage zeigt sich der GP 5000 TT TR wie alle Continental-Reifen von der besten Seite. So lässt sich der Reifen einfach aufziehen, springt mit einem satten „Pop“ sofort auf die Felge und dichtet selbst ohne Dichtmilch perfekt ab.
Bleibt noch das letzte Thema Pannenschutz – nicht unbedingt die Stärke moderner TT-Reifen, zumindest wenn man deren Ruf glauben darf. Doch zu unserer Überraschung schneidet der GP 5000 TT TR auch hier sehr positiv ab. Denn trotz minimaler Ausstattung liegt er knapp unter dem Durchschnitt und deutlich vor Modellen wie dem Pirelli P Zero TLR RS und dem Specialized RapidAir TLR.
Reifeneigenschaften
Rollwiderstand
Durchschlagschutz
Durchstichschutz
Grip
Fazit zum Continental GP 5000 TT TR
Der Continental GP 5000 TT TR ist der schnellste Reifen im Testfeld und begeistert mit unerwartet hohem Fahrspaß sowie gutem Pannenschutz für einen so leichten und auf Effizienz getrimmten Reifen. Die einfache Montage und der schnelle Look machen ihn zur ersten Wahl für Rennen und Zeitfahren. Dennoch: Wer maximale Performance bei gleichzeitig besserem Pannenschutz und Grip sucht, ist mit dem kaum langsameren GP 5000 S TR besser beraten. Für Speed-Jäger, die jedes Watt sparen wollen, bleibt der GP 5000 TT TR jedoch der absolute Top-Reifen.
Tops
- erstklassige Effizienz
- sehr einfache Montage
- direktes und spaßiges Handling
Flops
- geringer Pannenschutz
- hoher Preis
Hergestellt in Deutschland | Getestete Größe 28–622 | Reifenbreite in mm¹ 30,5 | Reifenhöhe in mm¹ 20,75 | Reifenhöhe + Testfelge in mm² 65,95 | Gewicht 243 g | Preis 111,95 €
1 gemessene Dimensionen bei 5,0 Bar, 2 Testfelge: HUNT 40 Carbon Disc 622 x 22TC (Felgenhöhe 45,2 mm)
Mehr Informationen unter continental-tires.com.
Das Testfeld
Einen Überblick über diesen Vergleichstest erhaltet ihr hier:
Die 13 schnellsten Rennrad-Reifen im Test – Der beste Reifen für euer Rennrad
Alle Reifen im Test: Challenge Criterium RS | Continental GP 5000 S TR | Continental Aero 111 | Continental GP 5000 TT TR | Hutchinson Blackbird Race | MAXXIS HighRoad Gen 3 | Michelin Power Cup TLR Competition Line | Pirelli P ZERO TLR RS | Pirelli P ZERO Race RS | Schwalbe Pro One TL | Specialized RapidAir TLR | Specialized S-Works Turbo TLR | Vittoria Corsa Pro TR
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Text: Calvin Zajac Fotos: Jan Fock
