
Entwickelt wurde der Aero 111 in Kooperation mit den Aero-Spezialisten von Swiss Side, die neben der Kooperation mit Continental auch eng mit DT Swiss zusammenarbeiten. Passt also, dass die Reifen in Kombination mit den neuen DT Swiss ARC 1100-Laufrädern entwickelt wurden. Somit reiht sich der Aero 111 in die Race-Linie neben dem GP 5000 TT TR und dem S TR ein und ist zudem als reiner Vorderreifen konzipiert. Denn an der Front kann ein aerodynamischer Reifen am meisten punkten, während das Sitzrohr am Heck ohnehin den Luftstrom blockiert.
Das Besondere an dem Continental-Konzept: Kleine Vertiefungen auf der Lauffläche erzeugen gezielt Mikroverwirbelungen, die bei Seitenwind den Segeleffekt verstärken und das Lenkmoment stabilisieren sollen. Zudem ist die Form des Reifens darauf ausgelegt, auch bei niedrigen Anströmwinkeln besonders effizient durch die Luft zu gleiten. So baut der Aero 111 tiefer auf und ist der einzige Reifen im Test, der die angegebenen 29 mm tatsächlich einhält. Für einen Preis von 122,95 € stellt Continental den teuersten Reifen im Test und verspricht einen Aero-Performance-Allrounder mit echtem Mehrwert – vor allem für ambitionierte Reifenfans.
Seitenwind, was ist das? – Continental Aero 111 im Rennrad-Reifen-Test 2025
Im Labor- und Praxistest zeigt der Continental Aero 111 eine beeindruckende Performance. Im Antritt ist der Reifen ähnlich lebendig wie der Testsieger GP 5000 S TR und punktet vor allem bei hohen Geschwindigkeiten mit erhöhter Effizienz. So liegt auch der gemessene Rollwiderstand bei 12,1 Watt, 1 Watt hinter dem GP 5000 S TR und 1,7 Watt hinter dem GP 5000 TT TR. Dennoch kommt der Aero 111 auf ein Niveau mit der schnellsten Konkurrenz von Challenge, Michelin und Pirelli.
In Sachen Grip und Kontrolle bewegt sich der Pneu auf dem GP 5000 S TR-Niveau. Auch bei starkem Bremsen bleibt der Aero 111 kontrollierbar und Traktionsverlust ist kaum ein Thema. In Kurven zeigt sich der Reifen sogar noch etwas präziser und steifer im Handling und vermittelt ein direktes Fahrgefühl. Dazu fühlt sich der Reifen auch bei Seitenwind deutlich stabiler, die versprochene Aero-Optimierung scheint also auch in der Praxis zu funktionieren.
Beim Komfort gibt sich der Aero 111 eher straff. Im Vergleich zum GP 5000 S TR bietet er spürbar weniger Compliance, was sich vor allem auf grobem Asphalt oder Pflaster bemerkbar macht. Auf feinem Schotter und bei leichten Unebenheiten bleibt der Komfort jedoch auf einem soliden Niveau. Typisch Continental ist auch die Montage, denn diese gelingt problemlos. Der Aero 111 lässt sich einfach per Hand aufziehen und dichtet zuverlässig ab. Zusammen mit Schwalbe und Pirelli gehört er zu den leichtesten montierbaren Reifen im Test. Optisch ist der Aero 111 ein echter Hingucker: Die Aero-Gruben wirken ungewohnt, aber futuristisch ansprechend. Auch in Sachen Pannenschutz schlägt sich der Aero 111 gut. Zwar nicht ganz auf dem gleichen Level wie der GP 5000 S TR oder der Reifen von Vittoria, aber dennoch positioniert sich der Pneu im oberen Drittel.
Reifeneigenschaften
Rollwiderstand
Durchschlagschutz
Durchstichschutz
Grip
Fazit zum Continental Aero 111
Der Continental Aero 111 ist ein Reifen mit spannendem Konzept und gelungener Umsetzung. Denn trotz der Fokussierung auf Aerodynamik bleibt der Reifen effizient, griffig und fahrstabil. Lediglich die geringe Compliance zeigt sich als einzige kleine Schwäche. Mit einem Preis von 122,95 € ist der Aero 111 zwar sehr teuer, aber als langlebiger Vorderreifen mit geringem Verschleiß ein cleveres Upgrade für alle, die mehr Geschwindigkeit aus dem eigenen Setup herauskitzeln wollen.
Tops
- hohe Effizienz für einen Aero-Reifen
- einzigartiges Aero-Konzept
- hoher Pannenschutz
Flops
- hoher Preis im Vergleich zur Race-Konkurrenz
Hergestellt in Deutschland | Getestete Größe 29–622 | Reifenbreite in mm¹ 29 | Reifenhöhe in mm¹ 19,4 | Reifenhöhe + Testfelge in mm² 64,6 | Gewicht 277,6 g | Preis 122,95 €
1 gemessene Dimensionen bei 5,0 Bar, 2 Testfelge: HUNT 40 Carbon Disc 622 x 22TC (Felgenhöhe 45,2 mm)
Mehr Informationen unter continental-tires.com.
Das Testfeld
Einen Überblick über diesen Vergleichstest erhaltet ihr hier:
Die 13 schnellsten Rennrad-Reifen im Test – Der beste Reifen für euer Rennrad
Alle Reifen im Test: Challenge Criterium RS | Continental GP 5000 S TR | Continental Aero 111 | Continental GP 5000 TT TR | Hutchinson Blackbird Race | MAXXIS HighRoad Gen 3 | Michelin Power Cup TLR Competition Line | Pirelli P ZERO TLR RS | Pirelli P ZERO Race RS | Schwalbe Pro One TL | Specialized RapidAir TLR | Specialized S-Works Turbo TLR | Vittoria Corsa Pro TR
Hat dir dieser Artikel gefallen? Dann würde es uns sehr freuen, wenn auch du uns als Supporter mit einem monatlichen Beitrag unterstützt. Als GRAN FONDO-Supporter sicherst du dem hochwertigen Bike-Journalismus eine nachhaltige Zukunft und sorgst dafür, das die New-Road-Welt auch weiter ein kostenloses und unabhängiges Leitmedium hat. Jetzt Supporter werden!
Text: Calvin Zajac Fotos: Jan Fock
