Innsbruck, 30.09.2018, 16.40 Uhr Ortszeit: Alejandro Valverde fährt auf dem Canyon Ultimate CF SLX zum Weltmeistertitel. Hat das Bike in der Version mit Scheibenbremsen auch das Zeug, um dich zum Weltmeister zu machen?

Das Rad ist Teil eines alten Vergleichstests. Hier findest du den aktuellen GRAN FONDO-Rennrad-Vergleichstest.

Canyon Ultimate CF SLX Disc 9.0 | 6,91 kg | 5.399 €

Mit seiner harmonischen und äußerst gefälligen Optik hat sich das Canyon Ultimate in den letzten Jahren zu so etwas wie einem modernen Klassiker gemausert. Sowohl die Qualität des Lacks als auch die hochwertige Verarbeitung der hauseigenen Komponenten sprechen für sich. Das dezente Design in Jet Silver wirkt zu gleichen Teilen vertraut und edel. Beim CF SLX Disc 9.0 setzt der Koblenzer Direktversender auf eine mechanisch schaltende Dura-Ace R9120 2 x 11-Schaltgruppe mit hydraulischen Scheibenbremsen. Der DT Swiss PRC SPLINE 35 Carbon-Laufradsatz wird mit 160 mm großen Bremsscheiben und Continental GP 4000 SII in 700 x 25 C kombiniert. Weitere Carbon-Komponenten wie das Canyon CP10 Aero-Cockpit und die Canyon S13 VCLS-Sattelstütze halten das Gewicht mit 6,91 kg in Größe M niedrig.

Der Silberpfeil aus Koblenz macht bergauf richtig Laune! Nächster Halt: Personal Best auf der Passhöhe.

Damit ist das CF SLX Disc 9.0 stattliche 790 g leichter als unser Ultimate CF SLX Disc 8.0 Di2-Test-Bike aus dem Jahr 2017. Laut Aussage von Canyon wurde das Carbon-Layup des Rahmensets in der Zwischenzeit nicht geändert. Der signifikante Gewichtsunterschied von gut 10 % ist demzufolge allein durch die geänderten Komponenten begründet. Das Ultimate CF SLX Disc 9.0 ist mit 5.399 € mit Abstand das günstigste Bike im Test.

Das Canyon Ultimate CF SLX Disc 9.0 im Detail

Schaltung Shimano Dura-Ace R9120 Mechanic 2 x 11
Übersetzung 52/36T und 11–28T
Bremsen Shimano Dura-Ace BR-917 160/160 mm
Sattelstütze Canyon S13 VCLS CF 15–35 mm Setback
Vorbau Canyon CP10 Aerocockpit H36 100 mm
Lenker Canyon CP10 Aerocockpit H36 410 mm
Laufräder DT Swiss PRC 1400 SPLINE 35
Reifen Continental GP 4000 SII 25C

Eine Frage der Kombination
Die DT Swiss PRC 1400 SPLINE 35-Laufräder bilden mit der Gabel und dem Cockpit eine undefinierte Front. Hier passen tiefere und etwas schwerere Laufräder mit mehr Laufruhe und Steifigkeit besser.
Saubere Linien
Canyon erreicht auch mit mechanischer Schaltung ein hohes Maß an Integration. Der Schaltzug am Umwerfer fällt kaum auf, befindet sich jedoch auch unter direktem Schmutz- und Wasserbeschuss.
Hier klemmt’s gewaltig
Die sehr schön integrierte Klemmung der Sattelstütze verfügt über eine hohe Klemmkraft und ist einfach zugänglich. Nach wie vor eine schöne Lösung!
Handschalter
Die Hoods der mechanisch schaltenden und hydraulisch bremsenden Dura-Ace Schaltgruppe sind etwas größer als die Di2-Version.

Die Geometrie des Canyon Ultimate CF SLX Disc 9.0

Größe 2XS XS S M L XL 2XL
Sattelrohr 434 mm 467 mm 494 mm 522 mm 554 mm 584 mm 614 mm
Oberrohr 513 mm 529 mm 543 mm 556 mm 571 mm 596 mm 612 mm
Steuerrohr 89 mm 107 mm 130 mm 148 mm 174 mm 195 mm 213 mm
Lenkwinkel 69,6° 71,0° 72,3° 73,3° 73,3° 73,5° 73,8°
Sitzwinkel 73,9° 73,8° 73,8° 73,8° 73,8° 73,8° 73,8°
Kettenstrebe 415 mm 415 mm 415 mm 415 mm 415 mm 415 mm 415 mm
BB Drop 72 mm 72 mm 70 mm 70 mm 70 mm 70 mm 70 mm
Radstand 983 mm 988 mm 993 mm 996 mm 1.011 mm 1.034 mm 1.046 mm
Reach 369 mm 378 mm 385 mm 391 mm 399 mm 418 mm 428 mm
Stack 500 mm 522 mm 546 mm 567 mm 592 mm 613 mm 631 mm

Das Canyon Ultimate CF SLX Disc 9.0 im Test

Im Antritt profitiert das Canyon von seinem geringen Gewicht und der niedrigen Massenträgheit der Laufräder. Auch der Rahmen ist im Bereich des Tretlagers ausreichend steif und so beschleunigt das Ultimate leichtfüßig in jeder Situation – egal ob aus dem Stillstand oder einer Kurve heraus. Dieser Charakter verleiht ihm obendrein Bestnoten bei knackigen Rampen und langen Anstiegen. Im TT-Modus auf der Ebene fehlt es dem Bike jedoch an Effizienz. Hier haben die Aero-Bikes mit den tieferen und etwas schwereren Laufrädern klar die Nase vorn.

Tuning-Tipps
steiferer Laufradsatz
steifere Sattelstütze für Fahrer mit langen Beinen
Helm Oakley ARO3 | Brille Oakley Trillbe | Jersey PEdAL ED Hane Lightweight Jersey | Bibs PEdAL ED Tsuki Bibshort | Socken PEdAL ED Yurei Regular Socks | Schuhe Fizik Aria R3

Das Handling des Canyon versprüht Leichtigkeit und Agilität. Anders als im Race-Bike-Vergleichstest 2017 kann uns das Gesamtpaket wegen der mangelnden Laufruhe bzw. dem nervösen Geradeauslauf jedoch nicht gänzlich überzeugen: Der DT Swiss PRC 1400 SPLINE 35-Laufradsatz ist recht weich und so fehlt es dem Bike durch die kumulierende Compliance von Gabel, Cockpit und Laufrad vor allem in der Front an Präzision. Hier haben die etwas schwereren und tieferen Laufräder des CF SLX Disc 8.0 Di2 aus dem letzten Test besser mit dem Rahmenset harmoniert.

Das etwas undefinierte Fahrverhalten durch die unruhige Front des CF SLX Disc 9.0 schränkt das Vertrauen in das Bike etwas ein. Ganz anders sieht es in Sachen Komfort aus. Egal wie schlecht der Straßenbelag auch werden mag: Das Canyon glänzt mit der sehr guten Compliance von Rahmenset, Cockpit sowie Sattelstütze und dämpft Vibrationen und große Schläge angenehm. Damit steht dem ausgedehnten Ride am Wochenende nichts im Wege! Die ausgesprochen nachgiebige S13 VCLS-Sattelstütze kann für Fahrer mit sehr langen Beinen unter Umständen eine Spur zu weich sein.

Fazit

Das Canyon CF SLX Disc 9.0 ist eine absolute Rakete im Antritt und in Anstiegen. Preisbewusste Jedermänner finden hier ein komfortables Einstiegs-Bike in den Premiumbereich. Aufgrund der unruhigen Front fehlt es dem CF SLX Disc 9.0 an Laufruhe und Präzision.

Tops

  • leichtfüßige Beschleunigung
  • Preis-Leistungs-Verhältnis
  • Integration

Flops

  • undefiniertes Handling
  • viel Flex der Sattelstütze bei weitem Auszug

Mehr Infos unter: canyon.de

Das Rad ist Teil eines alten Vergleichstests. Hier findest du den aktuellen GRAN FONDO-Rennrad-Vergleichstest.

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Dieser Artikel ist aus GRAN FONDO Ausgabe #011

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Text: Fotos: Valentin Rühl