
Mit dem neuen Teammachine SLR 01 überarbeiten die Schweizer Radhersteller das Kletter- und Allround-Race-Bike im Sortiment. Doch die Messlatte liegt hoch, denn BMC will hohe Ansprüche erfüllen. Schon der kompromisslose Aero-Race-Zwilling, das Teammachine R 01, konnte im Rennrad-Test 2025 den Gesamtsieg holen – BMC scheint also zu wissen, was ein schnelles Rennrad ausmacht. Auch das Teammachine SLR 01 2025 soll der BMC-DNA treu bleiben und setzt voll auf Racing, mit besonderem Fokus auf herausragende Performance im Gebirge. Und wie könnte es besser passen, hat uns BMC schon vor Launch zu einem ersten Test in die Schweizer Alpen eingeladen. Wir haben die Gelegenheit genutzt und das Bike sowohl bei Regen und Temperaturen rund um den Gefrierpunkt als auch sonnigem und schweißtreibendem Wetter auf die Probe gestellt.

Leicht, steif und schnell – Das Konzept des neuen BMC Teammachine SLR 01 2025
Nur wenige Bikes stehen so eindeutig für Racing und herausragende Klettereigenschaften wie das BMC Teammachine SLR 01 des Schweizer Radherstellers. Und so soll auch die neueste Version sowohl bergauf als auch bergab in voller Linie überzeugen. Um das zu erreichen, steckt sich BMC hohe Ziele. So soll etwa alleine das Frame-Set ganze 222 g im Vergleich zum Vorgänger einsparen. Damit liegt unser Testbike in Rahmengröße 56 bei selbst gewogenen 6,8 kg – exakt dem UCI-Limit.

Doch ein Race-Bike definiert sich nicht nur durch ein geringes Gewicht, vor allem die Steifigkeit ist ausschlaggebend. Um die BMC-DNA auch beim neuen Teammachine SLR 01 spürbar zu machen, verfügt das neue Bike über die gleichen Steifigkeitswerte wie das Teammachine R 01 und die Vorgängerversion des SLR. Das verleiht dem Bike die BMC-typische Schärfe in der Abfahrt und eine herausragende Kurven-Performance – eine Qualität, die BMC auch beim neuesten Bike souverän umgesetzt hat.


Erzielt wurde dies unter anderem durch die gleiche Rahmengeometrie wie beim Vorgänger. Das hat allerdings auch einen Haken, denn mit einer auf 26 mm breite Reifen optimierten Geometrie passt BMC das Bike auf eine praktisch nicht mehr gefahrene Reifenbreite an. Denn selbst im Profi-Peloton rollen längst 30 mm und mehr, weshalb diese Entscheidung wenig zeitgemäß wirkt. Doch es geht auch mehr, denn mit der maximalen Reifenbreite von 32 mm lassen sich auch breite Pneus montieren. Dennoch ist auch das nicht wirklich ideal, denn am nicht vollständig aero-optimierten Kletterbike hätten wir gerne etwas mehr Reifenfreiheit gesehen – schließlich sind die höchsten Pässe selten die besten Straßen.

Nicht nur große Worte – Die Neuerungen am BMC Teammachine SLR 01 2025
Große Versprechen, doch was hat sich neben der Gewichtsreduktion noch getan? Einiges, denn auch die Aerodynamik des Teammachine SLR 01 hat sich deutlich verändert. So spendiert BMC dem neuen Bike etwa eine neue Sattelstütze. Weg von der klassisch D-förmigen vom Vorgänger, hin zu einer deutlich aerodynamisch optimierten Stütze. Das bedeutet auch eine neue Sattelstützklemme, ähnlich dem Design des Teammachine R 01 funktioniert diese mittels zwei Schrauben und klemmt von hinten. Gleichzeitig sorgt ein verengtes Steuerrohr für eine geringere Stirnfläche und eine neue Gabel für weniger Widerstand an der Front. Klassisch BMC dürfen natürlich auch die integrierten Flaschenhalter nicht fehlen. Und so bekommt das Teammachine SLR 01 die Halter des R spendiert. Das bedeutet auch, dass das SLR mit dem R-typischen Knick im Unterrohr ausgestattet ist.



Insgesamt schlagen sich die technischen Neuerungen in einem doch deutlich neuen Design nieder. So ist das Bike zwar eindeutig als Teammachine SLR zu erkennen, doch an jeder Ecke und Kante hat sich das SLR 01 2025 weiterentwickelt und wirkt somit um einiges moderner. Das zeigt sich auch am neuen BMC-Logo. Denn mit dem auf Unterrohr und Steuerrohr gestreckten Logo ist es ein klarer Bruch mit der bisherigen Designsprache.
Nicht ganz passen will dagegen die Wahl des Cockpits, denn mit dem BMC ICS Carbon Evo in 400 mm Breite und 436 mm in den Drops ist der Lenker für ein modernes Racebike zu breit und mit 20 mm extra Rise zu hoch. Mit dem Aero-Cockpit wie am Teammachine R oder Kaius hat BMC zwar ein passendes Cockpit im Programm, doch das wird es am neuen SLR ab Werk nicht geben.


Die Ausstattung des BMC Teammachine SLR 01 2025
Unser Testbike in der Top-Ausstattung für 12.999 € kommt mit SRAM Red AXS-Antrieb und DT Swiss ARC 38 1100 Dicut-Laufrädern. Dazu Pirelli P Zero Race TLR RS, die anders als in der offiziellen Version in 28 mm statt 26 mm Breite montiert waren. Zudem kommen alle Modelle mit dem bereits erwähnten BMC ICS Carbon Evo-Cockpit. So kommt unser Testbike insgesamt auf 6,8 kg – inklusive Flaschenhalter, aber ohne Pedale.

Neben der Testversion bietet BMC noch eine weitere Top-End-Variante mit Shimano DURA-ACE Di2 und ansonsten identischer Ausstattung zum gleichen Preis. Außerdem gibt es zwei weitere Varianten für jeweils 8.499 € mit anderen schwereren Laufrädern und wahlweise SRAM Force AXS- oder Shimano ULTEGRA Di2-Antrieb. Weiterhin gibt es auch ein Frame-Set für den individuellen Aufbau, dieses kostet 4.999 € und kommt ohne Cockpit, dafür aber in vier Farben. Neu für BMC ist eine Version „ready to paint” und eine Speziallackierung in Metallic Blue Purple. Wer das Teammachine SLR mit einer SRAM XPLR-Gruppe aufbauen möchte, geht allerdings leer aus, denn das BMC Teammachine SLR 01 ist nicht UDH-ready.
BMC Teammachine SLR 01 2025
12.999 €
Ausstattung
Sattelstütze BMC Aero D-Shaped
Bremsen SRAM RED AXS 160/160 mm
Schaltung SRAM RED AXS 1 x 12
Kettenblatt 48/35
Vorbau ICS Carbon Evo mm
Lenker ICS Carbon Evo 400 mm
Laufräder DT Swiss ARC 38 1100 Dicut 12 x 100 / 12 x 142
Reifen Pirelli P Zero Race TLR RS 700 x 28c
Kurbeln SRAM RED AXS DUB 172,5 mm
Kassette SRAM RED XG-1290
Technische Daten
Größe 47 51 54 56 58 61
Gewicht 6,80 kg


Die Geometrie des BMC Teammachine SLR 01 2025
Die Geometrie des BMC Teammachine SLR 01 orientiert sich wie vieles am Bike am Vorgänger und dem R-Modell im Sortiment. Das bedeutet eine auf 26 mm breite Reifen optimierte Geometrie, aber auch einen STR von 1,43 für ein ausgewogenes, sportlich und effizientes Bike. Dazu verspricht der Trail mit 63 mm ein vertrautes Handling mit Stabilität bei Geschwindigkeit und agilem Verhalten in engen Kurven. Und so passt auch der Sitzwinkel von 73,5° für eine zentrale Position und die Kettenstrebenlänge von 410 mm zu dem aufs Klettern optimierte Bike. Perfekt für ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Stabilität und spritziger Beschleunigung.
Größe | 47 | 51 | 54 | 56 | 58 | 61 |
---|---|---|---|---|---|---|
Reach | 368 mm | 378 mm | 387 mm | 393 mm | 402 mm | 409 mm |
Stack | 504 mm | 528 mm | 548 mm | 563 mm | 582 mm | 606 mm |
Kettenstrebe | 410 mm | 410 mm | 410 mm | 410 mm | 410 mm | 410 mm |
Tretlagerabsenkung | 69 mm | 69 mm | 69 mm | 69 mm | 69 mm | 69 mm |
Sattelrohr | 418 mm | 463 mm | 499 mm | 519 mm | 541 mm | 570 mm |
Lenkwinkel | 71,5° | 71,5° | 72,3° | 72,3° | 72,3° | 72,3° |
Sitzwinkel | 74° | 74° | 73,5° | 73,5° | 73° | 73° |
Steuerrohr | 108 mm | 133 mm | 149 mm | 165 mm | 185 mm | 211 mm |
Radstand | 968 mm | 986 mm | 989 mm | 999 mm | 1015 mm | 1030 mm |

Schnell und sportlich – Das BMC Teammachine SLR im ersten Test
BMC verspricht mit dem neuen Teammachine SLR so einiges, doch vor allem soll das Bike mit dem BMC-typischen Fahrgefühl glänzen. Doch wie hat sich das Teammachine SLR 01 bei unserem ersten Test in den Schweizer Alpen geschlagen?
Bereits nach den ersten Höhenmetern zeigt sich: BMC hat nicht zu viel versprochen. Der steife Rahmen prägt das Fahrgefühl – das Teammachine SLR reagiert explosiv auf jeden Tritt und verwandelt Pedalumdrehungen kompromisslos in Vortrieb. In Kombination mit den steifen DT-Swiss-Laufrädern verlangt das Rad nach einer aktiven Fahrweise und liefert unmittelbares Feedback. Zugleich profitieren die Klettereigenschaften: Selbst in steilen Rampen beschleunigt das Bike einfach und fast schon spielerisch.

BMC-typisch ist das Handling scharf und präzise, das sorgt für viel Kontrolle bergab und ein hohes Maß an Fahrspaß – passendes Fahrkönnen vorausgesetzt. Dazu passt auch die zentrale Sitzposition,denn so ist man sowohl im Anstieg als auch in der Abfahrt voll in Kontrolle. Etwas störend ist allerdings das Cockpit, denn selbst ohne Spacer unter dem Vorbau war unser Testbike etwas zu hoch. Auch hier würde das Aero-Cockpit Abhilfe schaffen.
Tuning-Tipp: Breitere Reifen und das BMC-Aero-Cockpit für ein schnelles und sportlicheres Bike.


Letztlich bleibt die Compliance und diese ist ebenfalls BMC-typisch. Gefühlt tut sich im Rahmen zwar deutlich mehr als am Teammachine R 01, doch von wirklich viel Komfort kann nicht die Rede sein. Das sorgt für direktes Feedback und ist passend für ein Racebike, doch bedenkt man, dass die Bikes ab Werk mit schmaleren Reifen auf den ohnehin sehr steifen DT-Swiss-Laufrädern ausgeliefert werden, könnte das erste Upgrade an vielen Bikes ein Satz breitere Reifen sein. Das nimmt dem Bike zwar etwas Schärfe, unterstützt aber auch die Performance bergab durch deutlich mehr Grip. Insgesamt ist das BMC Teammachine SLR 01 so ein vielseitiges Racebike, das vor allem durch das direkte Handling und den steifen Rahmen in bergigem Gelände glänzen kann.




Für wen ist das BMC Teammachine SLR?
Hohe Geschwindigkeit im Gebirge – das verspricht das BMC Teammachine SLR und erfüllt es mühelos. Damit richtet sich das Bike an alle, die Höhenmeter sammeln wollen und eine aktive Fahrweise lieben. Denn der steife Rahmen und das direkte Handling machen jeden Pass zum Spielplatz für Radsport-Enthusiasten. Doch dank der hochwertigen Ausstattung und des eleganten Looks glänzt das Teammachine SLR 01 nicht nur auf der schnellen Trainingsrunde, sondern macht auch beim schnellen Coffee Ride oder dem Stopp an der Eisdiele eine erstklassige Figur.

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Fazit zum BMC Teammachine SLR 01 2025
Schnell, leicht und steif: So kann das Teammachine SLR 01 2025 vor allem durch das BMC-typische und extrem sportliche, aber auch unglaublich spaßige Handling überzeugen. Gepaart mit dem modernen Look und dem schnellen Antritt ergibt sich ein sehr gutes Racebike, das in den Bergen zuhause ist. Doch das Bike kommt nicht ohne Schwächen, denn sowohl das Cockpit als auch die verbaute Reifenbreite sind nicht mehr zeitgemäß. Mit ein paar Änderungen bekommt man für knapp 13.000 € aber einen extrem spaßigen Begleiter mit Racebike-Charakter.

Tops
- BMC-Handling mit direktem und steifem Bike
- schickes Design
- integrierte Flaschenhalter

Flops
- etwas breites Cockpit
- 26 mm breite Reifen in der Standardausstattung
Mehr Informationen unter bmc.com.
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Text: Calvin Zajac Fotos: Calvin Zajac, BMC