The Lab – Beeline Velo 2 im Test

Einfach in der Benutzung, simpel in der Montage mit dennoch handlichem Display – so will der Beeline Velo 2 überzeugen. Für knapp 110 € ist er dazu preislich attraktiv. Doch kann er im Test überzeugen und für wen ist der Velo 2 gedacht? Wir verraten es euch in The Lab.

Wenn ihr an einem kleinen, simplen Radcomputer interessiert seid, der auch navigieren kann, dann seid ihr hier genau richtig! Sportliche Aspekte, wie das Bereitstellen und Aufzeichnen von Daten, sind nicht der Fokus des Beeline Velo 2, vielmehr soll er Euch schnell und auf schönen Wegen ans Ziel bringen. Wir finden, der Velo 2 ist ein spannendes Produkt, welches wir euch in diesem Test näher bringen.

Show me the way

Jetzt mal ganz im Ernst – wer von uns hat nicht schon von einer einfachen Routenplanung geträumt, die trotzdem nach unseren Vorlieben editierbar ist und auf den Erfahrungen anderer Biker beruht? Wir schon – du vielleicht auch. Genau das will Beeline mit dem Velo 2 abliefern. Aber erstmal der Reihe nach:

Für 109,99 € bekommt ihr den Velo 2 versandkostenfrei nach UK, USA, Italien und Deutschland geliefert. Mit dabei sind ein Ladekabel, eine Universalhalterung und eine Anleitung. Letzteres werdet ihr aber vermutlich nicht brauchen, denn der Beeline ist einfach einzurichten und zu benutzen. Beim ersten Start grüßt ein Data-Matrix-Code, der über die Website in den App-Store eures Handys führt. Die App ist zügig eingerichtet und die Kopplung des Velo 2 hat bei uns ohne Probleme funktioniert.

Die Universalhalterung kann mit soliden Gummibändern schnell am Lenker befestigt werden. Wer eine schönere Integration will, kann den Velo 2 mit einer entsprechenden Halterung für 19,99 € auf dem Steuerrohr montieren. Die Halterung selbst ähnelt Garmin und Wahoo zwar sehr, ist aber ein bisschen kleiner.

Bedient wird der Beeline Velo 2 über vier Tasten – oben, unten, links und rechts. Kaum möglich, hier etwas falsch zu machen, denn auf dem 32 mm großen und gut ablesbaren LCD IPS Bildschirm werden die Eingabemöglichkeiten in Form von kleinen Symbolen angezeigt. Touch gibt es zwar nicht, ist aber auch nicht notwendig. Der Druckpunkt der sogenannten RockerTop(™)-Tasten könnte knackiger sein, aber viele Eingaben macht man während der Fahrt ohnehin nicht.

Wohin soll’s gehen?

Beeline stellt eine browserbasierte Routenplanung zur Verfügung, allerdings ist diese im Moment noch eine Beta-Version. Vorgesehen ist die Routenplanung übers Handy: Ziel eingeben und schon kann es schon losgehen. Man darf zwischen drei Routing-Optionen wählen: Schnell, ausgewogen und ruhig. Das ist an sich schon eine gute Sache, aber gerade bei der Routenplanung auf dem Handy sinnvoll – denn die Anpassung der Route ist hier sehr fummelig und anstrengend. Das kann auf Dauer ziemlich umständlich sein, weshalb die drei unterschiedlichen Routenvorschläge ein tolles Feature sind.

Gestartet wird die Routenführung, oder auch nur die Aufzeichnung einer Route, auf dem Handy. Ohne geht’s auch unterwegs nicht, denn der Beeline Velo 2 nutzt die Sensoren eures Handys und verbindet diese mit der im Velo 2 eingebauten Sensorik. Achtung: Denkt an euren Handy-Akku. Der Vergleich mit einem Radcomputer von Wahoo bestätigt die Genauigkeit des Velo 2: Auf etwa 70 km langen Strecken weichen beide Geräte unwesentlich voneinander ab. Die aufgezeichnete Bewegungszeit war bei allen Vergleichsfahrten kürzer als die des Wahoo – und das ist erlebbar. Einen Stopp hat der Velo 2 immer früher erkannt. Kleiner Tipp: Wenn euer Handy-Akku nicht mehr der beste ist, könnt ihr auch im Flugmodus fahren, allerdings funktioniert dann das Re-routing nicht mehr.

Eine spannende Routing-Option ist die Kompass-Navigation. Hier zeigt euch der Beeline Velo 2 lediglich mit einem Pfeil die Zielrichtung an und ihr navigiert selbst. Das ist insbesondere in fremden Regionen spannend, wenn ihr die Gegend entdecken wollt und nicht auf der Jagd nach Bestzeiten seid. Und kein Problem, wenn ihr euch mal verfahrt, die Akkulaufzeit wird im Betrieb mit starker Beleuchtung mit bis zu 10 h angegeben, was realistisch ist.

Gemeinsam geht’s besser!

Das wohl spannendste Feature am Beeline Velo 2 ist die Bewertung von Streckenabschnitten. Diese wird dann von Beeline zu einem sich stetig verbessernden Routing eingesetzt, dem sogenannten Beeline Smart Routing(™). Wie funktioniert das Ganze? Auf dem Velo 2 ist die linke RockerTop(™)-Taste mit einem roten und die rechte Taste mit einem grünen Strich markiert. Gefällt euch ein Teil eurer Strecke, könnt ihr das mit dem kurzen Gedrückthalten der grünen Taste speichern. Selbes gilt bei Missfallen, dann drückt ihr die rote Taste. Aber das Thema steht und fällt natürlich mit der Community und mit den persönlichen Präferenzen der anderen Velo 2-Nutzer. Wir finden, dass es ein sinnvolles Feature ist. Dennoch haben wir in unserer Heimat nicht immer die von Beeline vorgeschlagene Route gewählt, denn wir kennen die Strecken und wissen, wo es uns gefällt und wo nicht.

Bestehende Routen können bzw. müssen importiert werden – außer ihr nutzt Strava. Hier besteht eine Schnittstelle für den direkten Austausch der Routen. Der Import von .gpx-Dateien funktioniert über die App und den Browser sehr einfach; ggf. müsst ihr die Route noch ein bisschen anpassen, so wie man es auch von anderen Tools kennt.

Fazit zum Beeline Velo 2-Radcomputer

Mit einer einfachen Bedienung und der Hilfe der Community kann der Beeline Velo 2 der perfekte Begleiter für alle sein, die eine einfache und gute Lösung zur Navigation auf dem Bike suchen – preiswert, gute Akkulaufzeit, schöne Gestaltung und einfache Handhabung. Was kann der Beeline Velo 2 nicht? Trainingsanalyse. Allen, die einen Trackingcomputer mit Navigationsfunktion suchen, empfehlen wir, die Geräte von Wahoo, Garmin etc. in Betracht zu ziehen.

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Text: Christoph Staudinger Fotos: Antonia Feder