Mit dem Basso Diamante SV Disc haben wir einen waschechten Italiener im Testfeld, der die sozialen Netzwerke in den letzten Monaten dominierte. Wie sich der Aero-Sprössling aus der Famiglia Basso mit Campagnolo-Ausstattung im Praxistest schlägt, erfahrt ihr hier.

Das Rad ist Teil eines alten Vergleichstests. Hier findest du den aktuellen GRAN FONDO-Rennrad-Vergleichstest.

Basso Diamante SV Disc 2019 im Test
Basso Diamante SV Disc | 7,51 kg | 10.290 €

Wir haben gefragt, ihr habt geantwortet: In unserer Testflotte gab es vor Abreise noch einen freien Platz und aus allen Nachrichten und Kommentaren, die uns erreicht haben, ging das Diamante SV Disc als Sieger hervor. Im Vergleich zu der Lackierung der neuesten Basso-Modelle wirkt unser Test-Bike recht klassisch. Firmenlogos, Grafiken und Schriftzüge überziehen den ohnehin schon sehr facettenreich geformten Rahmen des Diamante SV. In den Oberflächenmix aus glänzenden und matten Parts gesellt sich die Campagnolo Super Record H11-Schaltgruppe und die ebenfalls aus dem Hause Campagnolo stammenden Bora One 35 Disc-Laufräder.

Ein wirklich wendiges Bikes – kann man vor dem Café auf dem Bierdeckel wenden.

Die Übersetzung des Rades mit 52/36er-Semikompakt-Kurbel und 11–32-Kassette deutet auf ein breites Einsatzspektrum hin. Die hauseigene Carbon-Sattelstütze fügt sich ebenso homogen in das Gesamtbild ein wie der ausgesprochen formschöne Diamante SV Alu-Vorbau mit 110 mm Länge. Einzig die Zugeingänge und die daraus resultierende Zugführung wollen nicht so recht zum Rest des Rades passen. Unser Test-Bike rollt auf Continental GP 4000 S II-Reifen in 25 mm Breite und sollte über genügend Platz für Pneus mit 700 x 28 C verfügen. In Größe 56 bringt das Basso 7,51 kg auf die Waage und schlägt mit 10.290 € zu Buche.

Das Basso Diamante SV Disc im Detail

Schaltung Campagnolo Super Record H11 2×11
Übersetzung 52/36T und 11–32T
Bremsen Campagnolo H11 HO 160/160 mm
Sattelstütze Basso Diamante Carbon 25 mm Setback
Vorbau Basso Diamante SV Alloy 110 mm
Lenker Microtech Quantum Carbon 400 mm
Laufräder Campagnolo Bora One Disc 35
Reifen Continental GP 4000 SII 25C

Power to the people!
Die enorme Bremskraft der Campagnolo-Scheibenbremsen lässt sich sehr gut modulieren.
Innovation um jeden Preis?
Die 3B-Basso-Sattelstützenklemmung verfügt über drei Schrauben und benötigt zwei unterschiedlich große Innensechskant-Schlüssel. Das geht auch einfacher.
Vergiss mein nicht!
Die Firmenschriftzüge sind so platziert, dass die Markenzugehörigkeit aus keinem Blickwinkel offenbleibt.
Facettenreich
Am Rahmen des Basso gibt es schier endlos viele Details.

Die Geometrie des Basso Diamante SV Disc

Größe 45 48 51 52 56 58 61
Sattelrohr 450 mm 480 mm 510 mm 530 mm 560 mm 580 mm 610 mm
Oberrohr 505 mm 515 mm 525 mm 545 mm 560 mm 575 mm 590 mm
Steuerrohr 90 mm 90 mm 115 mm 127 mm 145 mm 169 mm 203 mm
Lenkwinkel 71,8° 71,8° 72,0° 72,3° 73,5° 73,5° 74,0°
Sitzwinkel 76,0° 75,0° 75,0° 74,0° 73,5° 73,0° 72,5°
Kettenstrebe 400 mm 400 mm 400 mm 400 mm 402 mm 406 mm 406 mm
Reach 381 mm 382 mm 386 mm 393 mm 395 mm 397 mm 396 mm
Stack 493 mm 493 mm 518 mm 530 mm 557 mm 580 mm 614 mm

Das Basso Diamante SV Disc im Test

Bei der Beschleunigung aus dem Stillstand kommen dem Diamante SV der steife Tretlager-Bereich und die leichtfüßigen Campagnolo-Laufräder zugute und so geht es flink auf Reisegeschwindigkeit. In flachen Highspeed-Passagen kann das Basso jedoch nicht mit Effizienz glänzen und so braucht es im Vergleich zu aerodynamischeren Bikes mehr Kraft, um hohe Geschwindigkeiten zu halten.

Tuning-Tipps: 2019er-Lackierung
Helm Giro Aether MIPS| Brille Oakley Flight Jacket| Jersey VOID Armour LS Jersey| Bibs VOID Armour Bib Shorts| Socken The Wonderful Socks Spaghetti Socks| Schuhe Fizik Aria R3

Bergauf verhält sich das Bike unauffällig und wartet förmlich auf die Abfahrt, denn im Downhill weiß es mit seinem berechenbaren und agilen Handling zu begeistern. So kommt bereits nach kurzer Eingewöhnungszeit ein Gefühl des Vertrauens auf und wir haben das Kurvenverhalten, das irgendwie an Carving-Ski erinnert, voll ausgekostet. Das einzige Manko sind die klappernden Züge, die man bei der Preisklasse nicht gerne hört. Über den gesamten Geschwindigkeitsbereich lässt sich das Diamante SV Disc homogen handeln. Dieses hohe Maß an Kontrolle lässt die Kurvengeschwindigkeiten stetig steigen und das Bike zur echten Downhill-Spaßmaschine werden. Dabei sind die geringe Seitenwindanfälligkeit und die sehr gut dosierbare, enorme Bremspower der Campi-Stopper weitere Faktoren, die das Sicherheitsgefühl noch mehr steigern.

Bergauf verhält sich das Basso Diamante SV Disc unauffällig und wartet förmlich auf die Abfahrt

In Sachen Komfort hält es das Basso sportlich straff. Während der Microtech Quantum-Carbon-Lenker mit seinem leichten Flair nicht nur gut in der Hand liegt, sondern auch Vibrationen sehr gut dämpft, fehlt am Heck etwas Komfort. Ein bauartbedingtes Attribut: Durch das geringe Sloping des Oberrohrs fällt der Auszug der Sattelstütze überschaubar aus und so kann das Material der Stütze nur wenig nachgeben.

Fazit

Das Basso Diamante SV Disc ist ein echter Spaßgarant im Downhill. Gutmütig genug für Einsteiger, bietet es dennoch ausreichend Performance für alle ambitionierten Hobby-Racer, die sich den Downhill-KOM auf der Sella Ronda holen möchten. Wer die Optik des Basso mag, findet hier einen soliden und berechenbaren Renner mit guter Allround-Performance.

Tops

  • Agilität und sportlicher Charakter
  • Brems-Performanc

Flops

  • Lackierung (Farbgestaltung)
  • Zugeingänge unschön gelöst
  • Züge klappern recht laut und scheuern am Rahmen

Mehr Infos unter: bassobikes.com

Das Rad ist Teil eines alten Vergleichstests. Hier findest du den aktuellen GRAN FONDO-Rennrad-Vergleichstest.

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Dieser Artikel ist aus GRAN FONDO Ausgabe #011

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Text: Fotos: Valentin Rühl