Das Argon 18 Krypton Pro ist seit seiner Vorstellung auf der EUROBIKE 2019 unbestritten eines der Topmodelle der kanadischen Bike-Marke. Mit cleveren Detaillösungen, einem besonderen Carbon-Layup und dem hohen Level an Integration fordert das Krypton Pro das Who’s who der Rennrad-Szene heraus.
Einen Überblick über diesen Vergleichstest erhaltet ihr hier: Das beste Rennrad 2020 – 13 hochkarätige Rennräder im Vergleichstest
Für das Argon 18 Krypton Pro wollen sich die Kanadier die Daten zunutze gemacht haben, die sie während der Kooperation mit dem Astana Pro Cycling Team gewonnen haben, um so ein spezielles Carbon-Layup zu entwickeln. Dieses soll für eine optimierte Balance aus Steifigkeit und Komfort sorgen und gleichzeitig das Gewicht niedrig halten – ein Endurance-orientiertes Gesamtkonzept mit Wettkampfansprüchen.
Das Argon 18 Krypton Pro im Detail
Das voll integrierte, zweiteilige Cockpit führt sämtliche Züge und Leitungen unter dem Vorbau ins Rahmeninnere. Ebenfalls zum Einsatz kommt das von Argon 18 entwickelte 3D+ System zur Optimierung von Handling und Fahrerposition. So werden statt herkömmlichen Spacern zwei verschiedene Oberrohr-Abdeckungen unter dem Vorbau montiert, um so die Distanz der Steuerlager zueinander zu vergrößern. Das ermöglicht drei verschiedene Stack-Höhen des Vorbaus. Gleichzeitig soll die Steifigkeit im Cockpit-Bereich im Vergleich zu herkömmlichen Lösungen dadurch deutlich höher sein. Neben aerodynamischen Rahmen-Features finden sich ein Direct-Mount-Schaltauge, Reifenfreiheit für bis zu 700 x 32C, Anschraubpunkte für eine Oberrohrtasche sowie Schutzbleche und eine ins Unterrohr integrierte Di2-Junction Box am Krypton Pro. Unser Test-Bike mit Shimano ULTEGRA Di2 R8050-Schaltgruppe, HED Vanquish GP V4-Laufrädern und Vittoria Rubino Pro-Reifen in 700 x 28C bringt 7,55 kg in Größe M auf die Waage und kostet 8.340 €.
Argon 18 Krypton Pro
8.340 €
Ausstattung
Sattelstütze Argon 18 TDS-C Race Light 20 mm
Bremsen Shimano ULTEGRA R8050 160/140 mm
Schaltung Shimano ULTEGRA Di2 R8050
Vorbau Argon 18 IST Carbon 110 mm
Lenker FSA SL-K SCR Compact Carbon 420 mm
Laufräder HED Vanquish GP V4 tubeless
Reifen Vittoria Rubino Pro 700 x 28C
Übersetzung 50/34 T und 10–32 T 2x11
Technische Daten
Größe XXS XS S M L XL
Gewicht 7,55 kg
Die Geometrie des Argon 18
Größe | XXS | XS | S | M | L | XL |
---|---|---|---|---|---|---|
Sattelrohr | 420 mm | 450 mm | 485 mm | 520 mm | 555 mm | 590 mm |
Oberrohr | 496 mm | 516 mm | 537 mm | 558 mm | 580 mm | 604 mm |
Steuerrohr (3D S) | 91 mm | 108 mm | 127 mm | 149 mm | 174 mm | 196 mm |
Lenkwinkel | 70,3° | 71,3° | 72,0° | 72,0° | 72,0° | 72,5° |
Sitzwinkel | 75,5° | 74,9° | 74,3° | 73,7° | 73,1° | 72,5° |
Kettenstrebe | 417 mm | 417 mm | 420 mm | 420 mm | 420 mm | 420 mm |
BB Drop | 80 mm | 80 mm | 78 mm | 78 mm | 75 mm | 75 mm |
Radstand | 981 mm | 989 mm | 997 mm | 1.013 mm | 1.030 mm | 1.043 mm |
Reach (S 3D) | 359 mm | 369 mm | 379 mm | 388 mm | 397 mm | 407 mm |
Stack (S 3D) | 519 mm | 539 mm | 559 mm | 580 mm | 601 mm | 624 mm |
Mit einem Grinsen auf dem Gesicht über die Ziellinie oder mal eben zum Bäcker. Das Argon 18 ist der schnellste und spaßigste Alleskönner in diesem Test!
Das Argon 18 Krypton Pro im Test
Sprintstark und leichtfüßig – so gibt sich das Argon 18 Krypton Pro beim Antritt aus dem Stillstand und aus der Kurve. Dabei inspiriert es nicht nur dazu, aus nahezu jeder Fahrsituation heraus zu beschleunigen, sondern zeigt sich auch ausgesprochen effizient darin, die aufgebaute Geschwindigkeit beizubehalten. Der ganzheitliche Ansatz aus aerodynamischer Optimierung des Rahmens und – sogar wichtiger – hervorragender Vibrationsdämpfung geht auf. Während aggressive Körperhaltungen länger gehalten werden können, unterstützt die mäßig gestreckte Grundposition vor allem den Jedermann beim Attackieren. Denn: Im Gegensatz zu Profis haben Menschen, die ihr Geld nicht mit Radfahren verdienen, keinen Körperfettanteil von 5 % und sind häufig nicht so flexibel. Das 3D+ System schafft hier Abhilfe und erlaubt es auch, vergleichsweise aufrechte Sitzpositionen zu erreichen, ohne technisch wenig sinnvolle Spacer-Türme zu bauen. Dank der Oberrohr-Abdeckungen mit wahlweise 15 oder 30 mm Höhe bleibt der Look des Rades aufgeräumt und das Handling bleibt aufgrund der vergrößerten Distanz der Steuerlager weitestgehend unbeeinflusst. Argon 18 findet eine hervorragende Balance aus Wendigkeit und Laufruhe, die in Kombination mit der Präzision und der Gutmütigkeit für ein sehr hohes Sicherheitsgefühl sorgt. Dadurch ist das Bike stets berechenbar und jeder kann sich an sein Limit und darüber hinaus trauen! Auch wenn der Straßenbelag schlecht wird oder es auf der Abkürzung mal über den Schotter geht, ist man mit dem Krypton Pro bestens beraten. Seine Mischung aus Vibrationsdämpfung, Traktion und Spritzigkeit sticht klar aus dem Testfeld hervor.
Tuning-Tipp: Tan-Wall-Reifen für das optische i-Tüpfelchen
Fahreigenschaften
4Agilität
- träge
- verspielt
Laufruhe
- nervös
- laufruhig
Handling
- fordernd
- ausgewogen
Fahrspass
- langweilig
- lebendig
Komfort
- straff
- komfortabel
Preis-Leistung
- schlecht
- sehr gut
Fazit
Das Argon 18 Krypton Pro ging als Underdog in den Vergleichstest und überraschte unser gesamtes Test-Team mit seiner konsequent stimmigen Performance. Neben dem berechenbaren Handling, dem spritzigen Antrittsverhalten und der sehr guten Vibrationsdämpfung ist seine wohl größte Stärke, sich in keinem unserer Kriterien eine Schwäche zu leisten. Am Ende des Vergleichstest ist also das Krypton Pro das Bike, das wir uneingeschränkt jedem empfehlen – unser Sieger des Rennrad-Vergleichstests 2020!
Tops
- berechenbares Handling
- ausbalancierter Komfort
- leichtfüßiges Antrittsverhalten
- Allround-Performance
Flops
- 🤷🏼♂
Mehr Informationen findet ihr unter argon18.com
Das Testfeld
Einen Überblick über diesen Vergleichstest erhaltet ihr hier: Das beste Rennrad 2020 – 13 hochkarätige Rennräder im Vergleichstest
Alle Bikes im Test: Argon 18 Krypton Pro | Bianchi Infinito CV Disc (Zum Test) | BMC Roadmachine 01 ONE (Zum Test) | Cannondale SuperSix EVO Hi-MOD Disc Dura Ace (Zum Test) | Cicli Bonanno Futomaki Disc (Zum Test) | FOCUS IZALCO MAX DISC 9.9 (Zum Test) | LOOK 795 BLADE RS DISC (Zum Test) | OPEN U.P.P.E.R. (Zum Test) | Pinarello Dogma F12 Team INEOS Edition (Zum Test) | ROSE REVEAL SIX Dura Ace Di2 Custom (Zum Test) | Specialized S-Works Roubaix (Zum Test) | Trek Domane SLR 9 eTap (Zum Test) | VOTEC VRC PRO (Zum Test)
Nein, es geht nicht um perfekte Rennstrecken – vielmehr steht der Vortrieb im Fokus. Schnell, leichtfüßig und effizient – wer die letzten Sekunden herausfahren möchte, braucht ein leichtfüßiges Bike, das stark im Antritt, effizient und definiert ist. Für den uneingeschränkten Fahrspaß sind zuverlässige Komponenten dennoch wichtig. Wir interpretieren diesen Einsatzbereich so: Kilometersammeln bei hohen Geschwindigkeiten mit einem maximal Leistungsfähigen Bike auf durchgehend gut asphaltierten Straßen. Sportlichkeits-Genuss-Verhältnis: 80 : 30 ( nicht immer muss alles 100 % ergeben!)↩
… oder kurz: Fahrradfahren. Aufgebrochene Straßen im Hinterland, festgefahrene Schotterpisten, lose Untergründe – manchmal schlammig, manchmal staubtrocken. Hierfür braucht es Bikes mit super Allround-Eigenschaften und Nehmerqualitäten bergauf wie bergab. Sportlichkeits-Genuss-Verhältnis: 50 : 50↩
Wer sein Bike nahezu täglich nutzen möchte, braucht meistens keine hochgezüchtete Rennmaschine. Solide Komponenten, die bei Wind und Wetter den Strapazen des des Dauerbetriebes gewachsen sind gehören hier zur Grundausstattung. Dabei sollte das Rad über praktikable Detaillösungen verfügen: integrierte Schutzbleche / Schutzbechmontagemöglichkeiten, Gepäckträger / Anschraubpunkte für Gepäck und eine Lichtanlage bzw. die Möglichkeit Lampen zu verbauen. Die Sitzposition und sollte entspannt, der Gesamtkomfort hoch sein, sodass der Afterwork-Ride zum Genuss und nicht zur Qual wird. Sportlichkeits-Genuss-Verhältnis: 30 : 70↩
In diesem Artikel stellen wir unser Bewertungssystem ausführlich vor: Hier klicken! ↩
Hat dir dieser Artikel gefallen? Dann würde es uns sehr freuen, wenn auch du uns als Supporter mit einem monatlichen Beitrag unterstützt. Als GRAN FONDO-Supporter sicherst du dem hochwertigen Bike-Journalismus eine nachhaltige Zukunft und sorgst dafür, das die New-Road-Welt auch weiter ein kostenloses und unabhängiges Leitmedium hat. Jetzt Supporter werden!
Text: Fotos: Valentin Rühl