Die neuen DT Swiss PR 1400 DICUT OXiC-Laufräder wurden entwickelt, um den Ansprüchen leistungsorientierter Fahrer gerecht zu werden. Geringes Gewicht, hervorragendes Handling und eine außerordentliche Bremsleistung – all diese Eigenschaften wollte DT Swiss in einem Laufradsatz vereinen. Wir haben alles Wissenswerte zu den neuen DT Swiss PR 1400 und einen ersten Fahreindruck für euch.

Das PR 1400 DICUT OXiC soll nicht nur den Ansprüchen an ein Hochleistungs-Aluminium-Laufrad gerecht werden, sondern eine neue Benchmark setzen.
Das PR 1400 DICUT OXiC soll nicht nur den Ansprüchen an ein Hochleistungs-Aluminium-Laufrad gerecht werden, sondern eine neue Benchmark setzen.
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Technologie

Um die Felgenoberflächen besonders leicht, hart und widerstandsfähig zu machen, setzt DT Swiss bei den PR 1400 DICUT OXiC erstmals auf das OXiC-Verfahren, eine elektrochemische Keramikbeschichtung. Herkömmliche Aluminiumfelgen verschleißen schnell, einerseits durch die Hitzeentwicklung, andererseits durch den Abrieb, der vom Bremsbelag und von Umweltpartikeln verursacht wird. Die OXiC-Oberfläche soll damit nun Schluss machen: Sie soll so hart sein, dass ihr diese Einflüsse über eine normale Lebensdauer des Laufrades nichts anhaben können. Außerdem soll die Felge ihre schwarze Farbe über die gesamte Lebensdauer halten können, da keine Lacke zum Einsatz kommen.

Trotzdem soll die OXiC-Beschichtung Verformungen mitmachen können und ihre Eigenschaften unter hohen Belastungen behalten.
Trotzdem soll die OXiC-Beschichtung Verformungen mitmachen können und ihre Eigenschaften unter hohen Belastungen behalten.
Die neuen DT Swiss PR 1400 sollen jedem Fahrer eine gute Performance bieten.
Die neuen DT Swiss PR 1400 sollen jedem Fahrer eine gute Performance bieten.

Der OXiC-Prozess

Die keramische Schicht wird ähnlich wie beim Eloxieren erzeugt, nämlich in einem Elektrolytbad durch Anlegen einer elektrischen Spannung zwischen dem Bauteil als Elektrode und dem Behälter als andere Elektrode.

Die OXiC-Schicht ist optisch zurückhaltend.
Die OXiC-Schicht ist optisch zurückhaltend.

Der entscheidende Unterschied zwischen dem Eloxieren und OXiC sind die Millionen von Plasmaentladungen zwischen dem Elektrolytbad und der Felge, welche hohe Temperaturen und Drücke auf die sich bildende Oxidschicht ausüben. Dadurch schmilzt das sich bildende Oxid auf, verfließt und verfestigt sich wieder. Bei diesem Vorgang verändert sich die amorphe (ungeordnete) Struktur des Oxids zu einer kristallinen (geordneten) Struktur. Deshalb soll OXiC hart und widerstandsfähig sein.

Da im OXiC-Verfahren laut DT Swiss keine flüchtigen organischen Verbindungen und Schwermetalle zum Einsatz kommen, soll es sich um einen sehr umweltverträglichen Vorgang handeln.

Die OXiC-Oberfläche zeigt sich sehr gleichmäßig und edel.
Die OXiC-Oberfläche zeigt sich sehr gleichmäßig und edel.
Das PR 1400 DICUT OXiC soll nicht nur den Ansprüchen an ein Hochleistungs-Aluminium-Laufrad gerecht werden, sondern eine neue Benchmark setzen.
Die DT Swiss PR 1400 sollen minimale Abreibung unter höchsten Belastungen zeigen.
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First Ride: DT Swiss PR 1400 DICUT OXiC

Wir hatten bereits die exklusive Möglichkeit, die neuen DT Swiss PR 1400-Laufräder während der Maratona dles Dolomites, in Südtirol und auf den unterschiedlichen Straßen um unsere Heimatstadt Stuttgart zu fahren. Nachdem unser erster Eindruck durch ein stetiges Bremsquietschen während der ersten 200 km leicht getrübt wurde, konnten die DT Swiss PR 1400 nach der Einbremsphase mit guter Bremskraft überzeugen. Die 1.500 g leichten Laufräder lassen sich tadellos beschleunigen und auch am Handling gibt es nichts auszusetzen.

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Anders als unser Prototyp bekommt die Serie glänzende Labels.
Anders als unser Prototyp bekommt die Serie glänzende Labels.

Update November 2016: Unser Fazit nach 1.500 km

1.500 km haben die neuen OXIC-Laufräder von DT Swiss jetzt schon hinter sich gebracht – es wird Zeit, ein Fazit zu ziehen. Hat sich der gute Eindruck vom August gehalten oder hat der Schweizer Laufradsatz auf halber Strecke schlapp gemacht?

Unfreiwillige Gravel-Passagen und Hochgebirge in der Provence, Alltagstauglichkeit und Langstrecke im Rhein-Main-Gebiet, das waren die unterschiedlichen Teststrecken für die schwarzen DT Swiss PR 1400 DICUT OXIC.
Um es kurz zu machen: Wir können eine klare Empfehlung für den Laufradsatz aussprechen. Optisch und technisch konnten uns die Laufräder ja schon im August überzeugen. Selbst das Quietschen der Bremsen ist nach dem Wechsel der Bremsgummis direkt verschwunden. Ob es allerdings wirklich daran lag, wissen wohl nur die Radgötter.

Apropos Bremsen: Die Bremswirkung der PR 1400 überzeugte in allen (Wetter-)Lagen. Einzig auf der steilen Abfahrt runter vom Mont Ventoux in Südfrankreich schien es so, als würde die Bremsleistung ab Geschwindigkeiten von 70 bis 80 km/h etwas mehr Feingefühl erfordern: Beim Anbremsen vor scharfen Serpentinen reagierten die Bremsen erst tadellos, ließen dann aber ab dem dritten kurzen Bremsstoß auf den Vorderreifen in ihrer Performance stärker nach. Das war aber zu keinem Zeitpunkt ein Sicherheitsrisiko, zumal die Bremsleistung in der Kombination mit den blauen SwissStop-Bremsgummis allgemein direkt und griffig ist.
Auch die Alltagstauglichkeit der PR 1400 kann vollends überzeugen. Bei einem Wochenendtrip von Frankfurt nach Köln über 250 km und wieder zurück fuhren die Laufräder wie auf Schienen. Das liegt sicherlich auch an den neuen Hutchinson Fusion 5 Performance-Reifen, die in Verbindung mit den DT Swiss verbaut waren. Ob Herbstblätter oder Herbstwetter, Laufruhe und Grip blieben gleich hoch. Einziger Wermutstropfen: Beim (Ver-)fahren in der Kölner Innenstadt erwischte unserer Tester leider eine zu große Glasscherbe, die den Mantel aufriss. Aber das wäre wohl auch mit einem Mountainbike passiert.

Mehr Informationen findet ihr auf der DT Swiss Website.


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Text: Fotos: Noah Haxel, DT Swiss