Grandiose Tipps, die schneller machen … oder der Mythos von Aero und Kompressionskleidung.

CX ist Fun – wer nicht um den Sieg fährt, sollte das Leben also nicht zu ernst nehmen und so fahren, wie er sich wohlfühlt. Das soll aber noch lange nicht heißen, dass man im Hawaiihemd und in Baggy-Shorts fahren sollte. Schließlich ist es beim häufigen Auf und Ab(-satteln) auf Cyclocrossrennen wichtig, dass man sich mit seiner Kleidung nirgends verheddern kann.

Outfit: Ein eng anliegendes Trikot oder gar ein Einteiler gehen voll in Ordnung. Bitte auf einen ansehnlichen Farbenmix achten, denn wie heißt es so schön: Durch Stil kann man – ganz ohne zu sprechen – sagen, wer man ist. Im obigen Fall wurde das Design der Startnummer sogar auf das Trikot angepasst!

Schuhe: mit komfortabler Sohle und entsprechendem Profil für die Tragepassagen und mit der Option Stollen für matschige Wiesenstücke sind die beste Wahl.

Handschuhe: Die Chancen, sich beim Crossen lang zu machen, sind hoch, aber zum Glück fällt man meist weich. Dünne, wind- und wasserabweisende Handschuhe sind hier von Vorteil. Wichtig: Dicke Fäustlinge verringern das Fingerspitzengefühl, wenn man sein Bike über einen anspruchsvollen Kurs navigiert.

Sockdoping: Die Socken sind ein zentraler Bestandteil jedes guten Outfits. In der Wissenschaft gibt es dazu unterschiedliche Theorien, derzufolge ihr eure Performance durch die Wahl der perfekten Besockung im Idealfall um bis zu 1,5 % steigern können. Wenn euch Kompressionsstrümpfe glücklich machen, dann zieht sie an, aber bitte unauffällig und nicht zum ästhetischen Leid eurer Mitstreiter. Wer das mit dem #sockdoping hingegen richtig verstanden hat, gewinnt nicht nur Stylepunkte auf dem Podium, sondern auch bewundernde Blicke im Fahrerlager.

Helm: Da wir uns Offroad bewegen, sind Visiere okay, wobei die beste Kombination noch immer ein visierloser Helm mit einer Cycling Cap ist. Bitte keine Aero-Monster, schließlich ist eine gute Belüftung (trotz der Kälte kann es ganz schön heiß werden, wenn die schnelle Konkurrenz einem richtig einheizt!) noch immer von Vorteil und ein guter Sitz ist das A und O. Zumal sich ein Aero-Vorteil nur bei gleichmäßigen Bewegungen und hohen Geschwindigkeiten ergibt – beides eine Seltenheit auf Querfeldeinveranstaltungen.

Rennbart: Ein unfairer Nachteil der unerbittlichen Evolution für Menschen mit schwachem Y-Chromoson: der Rennbart. Während Frauen in feinster Aerodynamik über die Felder fegen, haben Männer mit richtigem Bartwuchs mit deutlich mehr Luftwiderstand zu kämpfen. Da die Cyclocross-Saison für viele traditionell im Movember startet, kann man den Leistungsverlust als ehrbare Geste für den guten Zweck umdeuten.

Wer sich wohlfühlt, kommt besser durch die technischen Segmente und kann hier am meisten Zeit gewinnen! Im Zweifel etwas weniger warm anziehen, als man es sich bei den Temperaturen vorstellt. Denn heiß wird jedem bei einem richtigen CX-Rennen.

Wichtig: Sobald ihr ins Ziel kommt, sollte dort euer/eure Begleiter/in mit warmer Jacke, Zielbier und Mütze warten – oder ihr geht direkt ins Festzelt. Cheers!


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Text: Robin Schmitt Fotos: Christoph Bayer

Über den Autor

Robin Schmitt

Robin ist einer der zwei Verlagsgründer und Visionär mit Macher-Genen. Während er jetzt – im strammen Arbeitsalltag – jede freie Sekunde auf dem Bike genießt, war er früher bei Enduro-Rennen und ein paar Downhill-Weltcups erfolgreich auf Sekundenjagd. Nebenbei praktiziert er Kung-Fu und Zen-Meditation, spielt Cello oder mit seinem Hund (der eigentlich seiner Freundin gehört!), bereist fremde Länder und testet noch immer zahlreiche Bikes selbst. Progressive Ideen, neue Projekte und große Herausforderungen – Robin liebt es, Potenziale zu entdecken und Trends auf den Grund zu gehen.